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Das Hawelka wird selbst bei positivem Bescheid ein Nichtraucherlokal bleiben: "Wir haben seit dem Rauchverbot keine Einbußen gehabt - da hamma uns dacht, dass ma das mit der Tschickerei überhaupt sein lassen", sagt Hawelka.

Foto: AP Photo/Lilli Strauss

Das Denkmalamt erwägt auf Antrag von Familie Hawelka, deren Wiener Café unter Schutz zu stellen. Was zur Folge hätte, dass das Lokal nicht in Raucher- und Nichtraucherteil umzubauen wäre, wie es das weltfremde, es allen recht machen wollende und deshalb als teure Augenauswischerei erdachte Rauchgesetz vorsieht.

Es würde aber auch dazu führen, dass die Hawelkas nun wieder ein Raucherlokal betreiben dürften. Die Furcht vor Umsatzeinbußen war schließlich der Grund, warum sie den Antrag bei Inkrafttreten der Raucherregelung überhaupt stellten.

Es kann nur Österreich sein, wenn das Denkmalschutzgesetz erfolgreich bemüht werden kann, um ein Nichtraucherschutzgesetz zu umgehen, das eh schon nix anderes als die Festschreibung des Status quo als Europas letzter Brückenkopf für Raucher sicherstellen sollte.

Für Angestellte im Gastgewerbe bedeutet dies folgerichtig, dass die Arbeit in denkmalgeschützten Einrichtungen von Staats wegen die Gesundheit gefährdet.

Die letzte Wendung, die diese Geschichte fröhlich ins Absurde überhöht, kommt aber noch: Das Hawelka wird selbst bei positivem Bescheid ein Nichtraucherlokal bleiben: "Wir haben seit dem Rauchverbot keine Einbußen gehabt - da hamma uns dacht, dass ma das mit der Tschickerei überhaupt sein lassen", sagt Hawelka. Dass der Gesetzgeber dies als Anregung verstehen könnte, wäre freilich zu viel verlangt. (Severin Corti, DER STANDARD; Printausgabe, 27.12.2010)