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Assange am Freitagabend vor einer Polizeistation in Beccles, England.

Foto: Matt Dunham/AP/dapd

London/Oslo - Wikileaks-Gründer Julian Assange befürchtet im Falle einer Auslieferung an die USA einen Anschlag auf sein Leben. Es sei zwar "politisch unmöglich", dass er von London ausgeliefert werde, sollte er in Großbritannien angeklagt werden, sagte er in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" am Donnerstag. Letztendlich liege sein Schicksal aber in der Hand von Premierminister David Cameron, sollten die USA seine Auslieferung beantragen.

Im Falle einer Auslieferung rechne er mit Einzelhaft. Er glaube, diese mental aushalten zu können. Er befürchte aber, in einem US-Gefängnis im "Jack-Ruby-Stil" getötet zu werden, sagte er in Anspielung auf den Mann, der Lee Harvey erschoss, den mutmaßlichen Mörder von US-Präsident John F. Kennedy.

Die norwegische Zeitung "Aftenposten" teilte unterdessen mit, sie sei die erste Medienorganisation, die außer den fünf von Wikileaks ausgewählten Nachrichtenmagazinen und Zeitungen Zugang zu allen 250.000 US-Geheimdepeschen erlangt habe, mit denen die Enthüllungsplattform zuletzt weltweites Aufsehen erregt hatte. "Wir haben diese Dokumente ohne Auflagen und ohne etwas dafür zu bezahlen bekommen" sagte Redaktionsleiter Ole Erik Almlid. Die Zeitung werde die ihr wichtig erscheinenden Depeschen veröffentlichen und unter Umständen heikle Informationen wie Namen unkenntlich machen.

Wikileaks hatte die US-Diplomatendepeschen dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", der "New York Times", dem britischen "Guardian", der Pariser "Le Monde" und der spanischen Zeitung "El Pais" zur Verfügung gestellt. (APA/dapd)