Nach dem Vorbild des Weltklimarates gibt es nun offiziell auch ein entsprechendes Gremium gegen das Artensterben. Mit dem offiziellen Startschuss der UN-Vollversammlung könne die Internationale Plattform für Artenvielfalt und Ökosysteme (IPBES) jetzt ihre Arbeit aufnehmen, teilte das neue Gremium in New York mit. Der Expertenrat, der Daten zum Artensterben zusammenträgt und analysiert, soll in drei Jahren seinen ersten Bericht vorlegen. Die Kommission wird in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sitzen, wo auch die von dem Deutschen Achim Steiner geleitete UN-Umweltbehörde UNEP angesiedelt ist.

Im Oktober hatten die UN-Staaten auf der Artenschutzkonferenz im japanischen Nagoya beschlossen, den Verlust von Tier- und Pflanzenarten bis 2020 stoppen zu wollen. In Deutschland stehen nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz mehr als ein Drittel aller Wirbeltierarten als akut gefährdet auf der Roten Liste, sieben Prozent der Arten seien bereits ausgestorben. Laut UN bedeutet die weltweite Entwicklung auch einen wirtschaftlichen Verlust in Milliardenhöhe, weil zum Beispiel Insekten als Bestäuber und Fische als Handelsgut verschwinden.

Die Genehmigung des Expertenrates durch die Generalversammlung ist der Abschluss des von den Vereinten Nationen für 2010 ausgerufenen "Jahres der Artenvielfalt". Gleichzeitig beginnt die "Dekade der Artenvielfalt". Das Jahr 2011 ist zudem das "Jahr des Waldes". (APA)