In Russland hat die Zahl der Drogentoten mit 100.000 in diesem Jahr nach Behördenangaben katastrophale Ausmaße erreicht. Wer auf russischen Friedhöfen die vielen Gräber für junge Menschen sehe, begreife schnell die "apokalyptische Dimension dieser Tragödie im Land". Das sagte der Chef der nationalen Drogenkontrollbehörde, Viktor Iwanow, am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax. Vergleichszahlen zu den Vorjahren nannte er nicht.

Landesweit schätzte Iwanow die Zahl der Rauschgiftsüchtigen auf fünf Millionen. Vor allem Heroin aus Afghanistan werde von Abhängigen konsumiert. In Österreich starben im Jahr 2009 187 Personen im engen Zusammenhang mit illegalen Drogen.

Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill, nannte die Zahl der Drogentoten "entsetzlich". Die internationale Politik konzentriere sich viel stärker auf die Bekämpfung des Terrorismus, obwohl deutlich mehr Menschen am Konsum von Drogen sterben. Es sei an der Zeit, alle "Alarmglocken zu schlagen", sagte Kirill auf einer Sitzung des nationalen Komitees für den Kampf gegen Drogen. (APA)