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Richard Stallman

Foto: Reuters

Richard Stallman, Chef der Free Software Foundation (FSF), hat Partei für die Wikileaks-Unterstützer ergriffen. In einem Blog-Eintrag betont er, dass die Aktionen der "Operation Payback" keine DDoS-Attacken seien, da es sich nicht um automatisierte Angriffe über Zombie-PCs aus einem Botnet handle, berichtet pro-linux.de.

Wie Demo vor Geschäften

Die Unterstützer seien Demonstranten, keine Hacker. Sie würden keine Sicherheitsmaßnahmen umgehen oder Daten stehlen."Operation Payback" könne als digitales Pendant zu Demonstrationen vor Shops gesehen werden. Das würde Geschäftsinhaber und Kunden zwar auch stören, aber niemand komme zu Schaden. Die Aktionen würden Aufmerksamkeit dafür schaffen, wie stark Website-Betreiber von Unternehmen abhängig seien. Es könne sehr schnell geschehen, dass eine Web-Präsenz nicht mehr erreichbar ist, wenn Unternehmen ihre Dienste nicht mehr zur Verfügung stellen. In den USA gebe es praktisch keinen Schutz davor, dass Websites auch ohne richterliche Genehmigung vom Netz getrennt werden.

Wie Mietvertrag und DRM-System

Stallman vergleicht die Situation mit einer Mitwohnung, aus der man jederzeit rausgeworfen werden könne. Ähnlich rechtelos seien auch die User von DRM-geschützten E-Books, die vom Anbieter wieder gelöscht werden können, wie bereits einmal bei Amazon geschehen. Der GNU-Gründer spannt den Bogen bis zum Einsatz freier Software. So würden Unternehmen auch kontrollieren, wie man seinen eigenen Computer nutzt, wenn man keine offenen Programme verwendet. (red)

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