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Menschen, die an Narkolepsie leiden, haben einen unerträglichen Schlafzwang

Foto: APA/Driessen

Innsbruck/London/Wien - Eine groß angelegte internationale Studie zeigt, dass Narkolepsie - landläufig auch Schlafkrankheit genannt - eine Autoimmunerkrankung sein könnte. Die Wissenschafter, unter anderen Birgit Högl von der Medizinischen Universität Innsbruck, verglichen dazu genetische Informationen von über 6.000 Menschen aus Europa, Asien und Afrika.

Mediziner gehen davon aus, dass Narkolepsie durchschnittlich bei einem von 2.000 Menschen auftritt. Laut Schätzungen sind in Österreich etwa 4.000 Personen betroffen. Die Patienten leiden unter kaum bis gar nicht zu unterdrückendem Schlafzwang und nicken selbst im Gespräch oder bei körperlicher Betätigung plötzlich ein. Auch können sich sogenannte Kataplexien einstellen, bei denen die Person plötzlich die Kontrolle über die eigene Muskulatur verliert.

Genvariante erforschen

Es zeigte sich ein enger Zusammenhang mit dem Auftreten von Narkolepsie und einer bestimmten Variante des Gens "P2RY11". Dieses Gen ist für die Produktion eines Eiweißes verantwortlich, das in Zellen des Immunsystems vorkommt. Die Variante bedingt, dass die Ablesung des Gens in "CD8+ T-Lymphozyten" und in natürlichen Killerzellen verringert ist.

Nun äußern die Wissenschafter die Hoffnung, dass man auf einer heißen Spur für neue Behandlungsmöglichkeiten der Narkolepsie ist. Bisher können Ärzte nur die Symptome der Krankheit lindern. (APA)