Sylvia Ferino-Pagden wurde zur Direktorin der KHM-Gemäldegalerie bestellt.

Foto: KHM

Franz Pichorner ist Vize-Generaldirektor.

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Wien - Ende November wurde Karl Schütz mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. Denn der langjährige Direktor der Gemäldegalerie und stellvertretende Generaldirektor des KHM, der Courage mit Seriosität verband, ging mit 1. Dezember in Pension.

Sabine Haag, die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, teilte die Funktionen nun auf zwei Personen auf: Franz Pichorner, seit 1998 im KHM, wurde mit 1. Dezember zum neuen Stellvertretenden Generaldirektor bestellt. Er war zuletzt Generalsekretär und Chef des Archivs.

Mit der Leitung der Gemäldegalerie wurde Sylvia Ferino-Pagden betraut. Sie erhielt einen Dreijahresvertrag. Haag würdigt mit der Entscheidung die Verdienste von Ferino: Die Kuratorin für italienische Renaissancemalerei, bereits seit 1989 am KHM, sorgte für die größten Ausstellungserfolge der Direktion Wilfried Seipel, obwohl ihr Hauptaugenmerk der Forschung gilt - und nicht der Besuchermaximierung: Andrea Mantegna und die Brauttruhen der Paola Gonzaga kam auf 355.000 Besucher, El Greco auf deren 375.000.

Das Ausstellungsmachen will sie nun ihren "jüngeren, aufstrebenden Mitarbeiterinnen" überlassen: "Ich habe so viel Ephemeres gemacht, jetzt geht es mir um das Permanente." Schon am 1. Dezember begann sie voll Tatendrang mit der Neuhängung: Die Deutschen (Dürer, Cranach) holte sie aus dem "Gefängnis" (einem engen Kabinett) und zeigt sie nun in Saal XV und die Holländer zusammen mit den Flamen im Saal XII - in einer überbordenden barocken Hängung. Schließlich sind die Wände acht Meter hoch und sollen - wie einst - genutzt werden. Barocke Hängungen soll es auch in anderen Sälen geben. Denn Ferino will die Schätze der Sekundärgalerie, die Seipel schließen ließ, präsentieren. Weitere Pläne gibt sie bei ihrer Pressekonferenz am 17. Jänner bekannt. (Thomas Trenkler, DER STANDARD - Printausgabe, 18./19. Dezember)