Informationen: Jagdschloss Hubertusstock

Foto: Hubertusstock

Vor zwei Jahrzehnten war Schluss mit der Berliner Mauer. Spuren der ehemaligen DDR gibt es bis heute und bis heute kann man Plätze besuchen, die die Geschichte und den Untergang des Kommunismus erzählen.

Nur eine Stunde Fahrt liegen zwischen Berlin und jenem Hotel im Norden der Stadt, das einst den Führern der DDR vorbehalten war. Das Jagdschloss Hubertusstock liegt tief in den Wäldern Ostdeutschlands und konserviert in seinen Räumlichkeiten den Luxus der einstigen DDR-Politgrößen, die hier ihren Urlaub zu verbringen pflegten.

Vor 160 Jahren wurde das Schloss erbaut, und zwar als Unterkunft für das deutsche Kaiserhaus, das hier im 19. Jahrhundert auf Hirschjagd ging. Auch die Nationalsozialisten fanden an dem Schloss Gefallen.

Es folgten die Kommunisten und noch heute können Gäste hier den Luxus bestaunen, mit dem sich die Herrscher der DDR in den 1960er-Jahren umgaben. Honecker empfing hier beispielsweise Brezhnev. Aber auch Politiker aus Westdeutschland wurden hierher zu Verhandlungsgesprächen eingeladen.

„Damals gab es keine Möglichkeit sich dem Anwesen auch nur zu nähern, vor allem wenn Honecker anwesend war", erzählt Monika Hilbig, die im Hotel arbeitet und selbst aus der Gegend stammt. Und sie erinnert sich an das Militär, das das Areal bewachte.

Das große Hauptgebäude, an dessen Außenseite Hirschköpfe als Dekoration montiert sind, umgibt sich mit dem Charme adeliger Jagden. Innen jedoch schmückt sich das Haus mit dem Stil der 1960er.

Honecker verbrachte seine Weihnachts- und Silvesterabende hier, aber er empfing auch wichtige internationale Gäste, unter anderem den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt.

Honeckers Schlafzimmer ist unverändert, die dicken schlammgrünen Teppiche, die Bauhaus Möbel und die grün gesprenkelten Fliesen an den Wänden im Badezimmer sind noch genau so, wie in jenen Tagen, als Honecker hier gewohnt hat.

Heute kann man dort urlauben. Neben dem Haupthaus gibt es noch vier Waldvillen, die zur Unterbringung internationaler Staatsgäste erbaut wurden. (REUTERS/red)