Der von der Krise schwer in Mitleidenschaft gezogene US-Mischkonzern General Electric bläst zum Angriff. Im kommenden Jahr soll der Umsatz nicht mehr schrumpfen, sondern um bis zu 5 Prozent wachsen. Konzernchef Jeff Immelt setzt seine Hoffnungen vor allem in das Industriegeschäft. Hier stehen die Amerikaner in starker Konkurrenz zu Siemens. Beide bauen Windkraftanlagen, Gasturbinen oder medizinische Apparate.

Geschäft wird stärker

"GE ist zurück", sagte Immelt am Dienstag vor Analysten und Investoren. "Unser Geschäft wird immer stärker." Bis dato hinkte GE dem deutschen Erzrivalen deutlich hinterher. Während ein rechtzeitig angestoßener Konzernumbau Siemens gut durch die Krise brachte, litt General Electric unter seiner schwergewichtigen Finanzsparte. Der frühere Garant für dicke Gewinne geriet in den Sog der Finanz- und Immobilienkrise.

Umsatzrückgang

GE musste im dritten Kalenderquartal immer noch einen Umsatzrückgang von 5 Prozent hinnehmen. Siemens konnte im gleichen Zeitraum bereits kräftig von der Erholung der Weltwirtschaft profitieren und legte um 8 Prozent zu. Die Münchener sammelten auch wesentlich mehr neue Aufträge ein. Und der gute Lauf soll anhalten. Konzernchef Peter Löscher sieht Siemens - früher immer der kleinere Konkurrent - mittlerweile auf Augenhöhe mit GE.

Steigende Gewinne

Die Amerikaner sind jedoch nicht untätig geblieben: Sie erhöhten die in der Krise zusammengestrichene Dividende und erwarten nun stetig steigende Gewinne, nicht zuletzt dank der langsam greifenden Einsparungen. Auch die problematische Finanzsparte befindet sich auf dem Weg der Besserung. "Die Dinge laufen definitiv besser", beteuerte Konzernchef Immelt. Er will nun alsbald die Finanzlegende Warren Buffett auszahlen - dieser hatte GE in der Krise mit 3 Milliarden Dollar unter die Arme gegriffen. (APA/dpa)

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