Bei den Wiener Linien kam es streckenweise zu längeren Wartezeiten. Im Bild: Straßenbahnen im Stau auf der Ringstraße

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Die vereisten Straßenbahnschienen mussten mit Gasbrennern bearbeitet werden.

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Auch auf den Zufahrtsstraßen nach Wien sorgte der Schneefall für zahlreiche Verzögerungen.

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Erneute Schneefälle brachten Mittwoch zahlreiche Probleme auf Österreichs Straßen mit sich. Zusätzlich zum Neuschnee führte lebhafter Wind zu Verwehungen und schlechten Sichtverhältnissen.

Schon im Frühverkehr war es laut ÖAMTC zu zahlreichen Behinderungen und einigen Unfällen gekommen: Auf der Südautobahn (A2) und der Tangente (A23) hieß es "Stopp and Go" für die Pendler zwischen dem Knoten Guntramsdorf und dem Knoten Prater auf einer Länge von etwa 25 Kilometern. Viele wichen über die Außenring-Schnellstraße S1 und die Ostautobahn (A4) aus, doch auch hier gab es teils Schneefahrbahn und Verzögerungen.

Kilometerlange Staus

Ein ähnliches Bild boten die anderen Stadteinfahrten: Teils kilometerlange Staus wurden von der Nordautobahn (A22) der Breitenfurterstraße (B13), der Triesterstraße (B17), der Klosterneuburgerstraße (B14) und der Süßenbrunnerstraße (B8) gemeldet. Eine leichte Entspannung zeichnete sich erst gegen 10 Uhr Vormittag ab. Auch in Wien selber kam es zu Staus und Behinderungen, wie etwa auf der Nordbrücke oder der Westeinfahrt. Die Kurzparkzonenregelung bleibt bis auf weiteres aufrecht.

Auch Öffentlicher Verkehr steht zum Teil

Betroffen von den starken Schneefällen waren ebenso Straßenbahnen und Busse der Wiener Linien (siehe Foto einer Straßenbahnkolonne am Ring). Auf einigen Strecken kam es auch aufgrund von hängengebliebenen Pkw, Falschparkern und Unfällen zu Verzögerungen. Unsichtbare Bodenmarkierungen bzw. die Nicht-Benutzbarkeit vieler regulärer Parkplätze verleiteten offenbar zahlreiche Autofahrer dazu, ihr Gefährt so abzustellen, dass der Verkehr behindert wurde, so die Wiener Linien. Sie empfehlen deshalb, das Auto - richtig geparkt - stehen zu lassen und auf die U-Bahnen umzusteigen.

Spezielle Linien seien von den Witterungsverhältnissen nicht betroffen, es gebe bei allen Bus- und Bimverbindungen vereinzelt Verzögerungen, hieß es seitens der Verkehrsbetriebe. Kurzfristig habe man auch auf der U-Bahnlinie U2 Probleme gehabt, diese seien jedoch mittlerweile wieder behoben, wurde versichert.

Keine Probleme im Flug- und Zugverkehr

"Keine Probleme", hieß es seitens des Flughafens Wien in Schwechat. Abfliegende Maschinen würden enteist.

Von vereinzelten Weichenstörungen auf der Westbahn wegen Vereisung berichteten die ÖBB. Dadurch entstandene Verspätungen seien im Bereich von zehn bis 20 Minuten gelegen. Auf der Südbahn habe es Einzelfälle mit maximal 15 Minuten gegeben.

Viele ausgerutschte Wiener mussten wegen Knochenbrüchen behandelt werden: Der Krankenanstaltenverbund (KAV) verzeichnete einen Ansturm auf die Unfallstationen der Spitäler. Die Folge waren kurzfristige Engpässe bei der Bettenbelegung.

40 Zentimeter Schnee in Niederösterreich

Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee wurden aus dem Mostviertel gemeldet. Im Wald- und Industrieviertel waren es bis zu 25, im Weinviertel hingegen nur acht Zentimeter. Erforderliche Räum- und Streueinsätze waren überall im Land im Gang.

Wegen Lawinengefahr war die L6174 von Lunz am See (Bezirk Scheibbs) bis zur B71 gesperrt. Der Grenzübergang in die Slowakei bei Angern a.d. March (Bezirk Gänserndorf) blieb wegen Hochwassers geschlossen.

Pannendienste im Dauereinsatz

Von 50 Prozent mehr Panneneinsätzen im Osten des Landes, vor allem in den Morgenstunden, berichtet der ARBÖ: Wegen erforener Batterien, durch die "Schnee-Hektik" eingeschlossene Fahrzeugschlüssel, aber auch Abschleppungen nach unfreiwilligen Rutschpartien und kleineren Unfällen. "Im Moment hat sich die Lage etwas entspannt. Die Menschen lassen offensichtlich derzeit das Auto stehen und versuchen ihr Glück mit den Öffis oder 'per pedes'. Aber für die späteren Nachmittagsstunden erwarten wir wieder einen großen Ansturm und haben den Pannendienst auch entsprechend aufgestockt", so die ARBÖ-Experten.

Behinderungen in Oberösterreich und Salzburg

Betroffen waren auch Oberösterreich und Salzburg. "Die Hölle" herrschte laut Polizei auf der Innkreisautobahn (A8) zwischen Ort im Innkreis und Haag am Hausruck. Die Fahrbahn war spiegelglatt, es kam reihenweise zu Unfällen mit Blechschäden. Auch im Seengebiet verwandelten sich Straßen in Rutschbahnen. Im restlichen Landesgebiet herrschten ebenfalls tief winterliche Fahrverhältnisse. Die Lawinengefahr wurde als "erheblich" eingestuft.

Glatteis und Schnee legten teilweise den Verkehr auf der Westautobahn (A1) lahm. Zwischen Oberwang und St. Georgen kamen drei Fahrzeuge auf der Schneefahrbahn ins Schleudern. Die Autobahn musste kurzzeitig gesperrt werden, auf der Umleitungsstrecke kam es zu Behinderungen durch hängengebliebene Lkw. Im Abschnitt Thalgau-Mondsee hatte sich Glatteis gebildet, auch hier ereignete sich ein Unfall, kilometerlanger Stau war die Folge. Eine weitere Kollision passierte zwischen dem Knoten Voralpenkreuz und Sattlett.

Schneekettenpflicht auf Bergstraßen

Aus Sicherheitsgründen gesperrt bleibt weiterhin die Verbindung Lech-Warth im Arlberggebiet. Die Pinzgauer Straße (B311), die zwischen Weißbach und Saalfelden wegen Lawinengefahr gesperrt war, ist seit Montagmittag (12.30 Uhr) wieder offen und unbehindert befahrbar. Auf vielen Berg- und Passstraßen galt Kettenpflicht.

Unfälle in Tirol und Vorarlberg

Bei winterlichen Verhältnissen verlor auf der Tiroler Bundesstraße (B171) in Kufstein eine 31-jährige Deutsche die Kontrolle über ihren Pkw, sie erlitt Verletzungen. In Vorarlberg geriet eine 28-jährige Lenkerin bei Lorüns ins Schleudern und prallte auf der Gegenfahrbahn gegen einen mit fünf Arbeitern besetzten Transporter. Alle Beteiligten wurden zur Abklärung ihrer Verletzungen ins Landeskrankenhaus Bludenz gebracht. (red/APA)