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"Voyager 1" brach am 5. September 1977 zu ihrer spektakulären Reise durch das äußere Sonnensystem auf.

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"Voyager 1" nähert sich der Heliopause. NASA-Wissenschafter gehen davon aus, dass die Sonde innerhalb der kommenden fünf Jahre die Grenze zum interstellaren Raum überschritten haben wird.

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An Bord der "Voyager"-Zwillinge befindet sich diese vergoldete Kupfer-Datenscheibe. Sie enthält Bild- und Audio-Informationen über die Menschheit und eine Karte, auf der die Position der Erde im Verhältnis zu 14 Pulsaren verzeichnet ist.

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Die Sonde schickt zahllose inzwischen berühmte Aufnahmen von Jupiter (im Bild sein großer roter Fleck) und Saturn zur Erde.

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Los Angeles - Sie ist das am weitesten gereiste je von Menschenhand gebaute Objekt - und nun tritt sie in eine neue Phase ihres Fluges: Die 1977 gestartete NASA-Sonde "Voyager 1" nähert sich nach mehr als 17 Milliarden Kilometern dem Ende unseres Sonnensystems, der sogenannten Heliopause. In den kommenden fünf Jahren wird der Veteran unter den Weltraum-Sonden die Grenze zum interstellaren Raum überschritten haben.

Schon seit 2004 fliegt die Sonde durch eine äußerste Schicht unseres Sonnensystems, in dem der Sonnenwind allmählich zu einem lauen "Lüftchen" versiegt ist. Die NASA erklärte am Montag, die Daten von "Voyager 1" zeigten, dass die Geschwindigkeit der Partikel nach außen in dieser Region gegen Null sinke und vom interstellaren Partikelstrom seitwärts abgelenkt wird, was gemeinhin die Grenze zum Raum zwischen den Sternen markiert.

"Das sagt uns, dass die Heliopause nicht weit entfernt ist", erklärte Edward Stone vom NASA Jet Propulsion Laboratory. Es werde vermutlich noch weitere vier Jahre dauern, bis "Voyager 1" das Sonnensystem ganz verlassen habe und in den interstellaren Raum fliege. Bereits im Juni hatten die Forscher festgestellt, dass der Sonnenwind nur noch genauso schnell ist wie die Sonde selbst.

Ereignisreiche Reise

"Voyager 1" brach am 5. September 1977 zu ihrer spektakulären Tour durch das äußere Sonnensystem auf. Ihre Schwester "Voyager 2" startete etwa zwei Wochen früher, am 20. August. Seitdem funkten die Zwillingssonden unzählige spektakuläre Bilder zur Erde. "Voyager 1" erkundete auf der Reise Jupiter und Saturn und verließ dann die Rotationsebene der Planeten, während "Voyager 2" zu Uranus und Neptun weiterflog. Die Sonden untersuchten insgesamt auch 56 Monde dieser vier Planeten, von denen sie 23 entdeckten.

Was die Entfernung betrifft, so folgt die "Voyager 2"-Sonde ihrer Schwester nur knapp auf den Fuß: Derzeit ist sie etwa 14 Milliarden Kilometer von der Erde entfern. Dabei rasen die Sonden mit einer Geschwindigkeit von 17 beziehungsweise 15 Kilometern pro Sekunde durch das All. Beide haben Dank ihrer  Radionuklidbatterien nach wie vor Funkkontakt zur Bodenstation. Die Signale sind aber inzwischen über 16 Stunden unterwegs, ehe sie auf der Erde registriert werden.

Gruß an Außerirdische

Die "Voyager"-Zwillinge tragen übrigens eine Botschaft an potenzielle außerirdische Zivilisationen mit sich: je eine mit Gold überzogene Kupfer-Datenplatte mit Bild- und Audio-Informationen über die Menschheit und einer Karte, auf der die Position der Erde verzeichnet ist sowie einen "Plattenspieler" - mit Gebrauchsanleitung. (red/APA)