oe24 war live bei der PK vor Ort und hat Schlierenzauer visualisiert!

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Innsbruck/Wien - Gregor Schlierenzauer hat sich nur kurz über die Absage der beiden Weltcupspringen in Harrachov gefreut. Der 20-jährige Stubaier, der die Reise nach Tschechien wegen Formschwäche zugunsten einiger Trainingseinheiten in Seefeld ausgelassen hatte, kam am Montag auf der kleineren Toni-Seelos-Schanze im Auslauf zu Sturz und zog sich einen Einriss des inneren Seitenbandes im rechten Knie zu.

Der Tiroler verletzte sich damit neuerlich an dem bereits im März 2009 schwer lädierten rechten Knie. Damals musste ein ebenfalls von einem Trainingssturz verursachter Innenbandriss operiert werden. Das bleibt Schlierenzauer diesmal zwar erspart, dennoch könnte er die am 29. Dezember beginnende Vierschanzen-Tournee verpassen.

"Es sind weder Meniskus noch die Kreuzbänder beschädigt"

Sein behandelnder Arzt  Wulf Glötzer diagnostizierte nach dem Malheur am Montag in Seefeld einen Einriss des inneren Seitenbandes im rechten Knie. "Es sind weder Meniskus noch die Kreuzbänder beschädigt. Die Verletzung ist an einer günstigen Stelle", sagte der Mediziner, "es ist der ideale Ort für eine konservative Behandlung."

Diese benötige aber seine Zeit, mit vier bis sechs Wochen rechnete der Arzt, womit auch die Teilnahme an der Vierschanzentournee ab 29. Dezember äußerst unrealistisch erscheint. "Ein Skispringer benötigt einen stabilen Bandapparat, deshalb ist es auch wichtig diese Zeit einzuhalten", sagte Glötzer, der aber auch eine mögliche kürzere Genesungszeit in Aussicht stellte.

Schlierenzauer selbst war zur Pressekonferenz nicht erschienen. Das Fehlen des ehemaligen Weltcupgesamtsiegers entschuldigte sein Manager und Onkel Markus Prock: "Gregor ist geknickt und erledigt. Er kann derzeit nicht vor die Öffentlichkeit treten. Es tut mir leid, aber ich bitte um Verständnis."

"Kopf hoch, Gregor!"

Chefcoach Pointner, der seit Ende November schon seinen Schützling David Zauner durch einen Kreuzbandriss vorgeben muss, sprach von den Schattenseiten des Sportes. Gregor sei auf einem guten Weg gewesen, er habe viel an seiner Persönlichkeit gearbeitet. "Es gibt viel, viel schlimmere Verletzungen. Aber persönlich ist Gregor kurzfristig alles zunichte gemacht worden", hatte Pointner Verständnis für das Nichterscheinen Schlierenzauers und richtete ihm aus: "Kopf hoch, Gregor!" (APA)