Den Balken hat man ab Jänner auf ORF eins laufend im Auge. Mehr Beispiele sehen Sie hier in einer Ansichtssache.

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Der neue Werbespruch für ORF eins: "für mich". Und nicht etwa "ORF meins".

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"Gutes Programm allein reicht nicht", jedenfalls nicht mehr, sagt Michael Hajek und meint seine Profession. Er hat 1999 bis 2008 Promotion und Design von RTL bestimmt, nun ist er wieder Artdirector des ORF, wie 1995 bis 1999. Sein erstes Werk im neuen alten Job: Am 8. Jänner bekommt ORF 1 ein neues Design, einer von mehreren Reformschritten für den jüngeren ORF-Kanal.

ORF 1 heißt künftig, wie berichtet, ORF eins, Senderfarbe Petrol statt Jellygelb. Er soll sich damit an junge Familien richten, aktiv und konsumfreudig, "positives Lebensgefühl" vermitteln. Akustisch soll der Sender "ein bisschen loungig", "nicht aufdringlich", "smooth" daherkommen, sagt Hajek, "kein Druck dahinter".

Das neue Kanalbild soll auch dem Bild des "Dosenfernsehens" entgegentreten; wiewohl Hajek einräumt, dass er bei RTL neidisch auf "die besten Serien und Spielfilme" im ORF schaute, die der Privatsender in Deutschland mit ProSieben und Sat.1 teilen müsse. Hajek betont: Das neue "eins"-Design "hat nichts mit RTL zu tun, nichts mit ProSieben". Es biete "österreichische Identität, ohne gleich provinziell zu werden". Sendergesichter von Stermann & Grissemann bis Doris Golpashin, offiziell noch bei Puls 4 unter Vertrag, stehen für den "eins"er, auf deutsch "die Eins" genannt.

Die Senderkennung von ORF 1 rückt nach oben links auf dem Bildschirm; ORF 2, dem in einem Jahr Redesign blüht, bleibt rechts.

"ORF meins" als Werbespruch hätte sich da aufgedrängt. Aber das war wohl zu knapp an "mein RTL". (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 14.12.2010)