ABI-Messung bei einem Patienten.

Foto: Medizinische Universität Innsbruck, Verband für Gefäßmedizin

Laut dem Österreichischen Verband für Gefäßmedizin liegt die Herzinfarktsterblichkeit in Österreich bei 33.000 pro Jahr. Am Schlaganfall oder an seinen Folgen sterben rund 20.000 Menschen jährlich (Quelle: Statistik Austria 2009). 90 Prozent der kardiovaskulären Erkrankungen sind auf beeinflussbare Faktoren zurückzuführen - Vorbeugung ist in diesen Fällen möglich. Aus diesem Grund hat der Verband in einer Aussendung verschiedene Begriffe für Patienten erklärt.

Systolischer Blutdruck

Blutdruck ist der Druck, mit dem unser Herz das Blut durch die Gefäße drückt. Durch zwei Werte, den systolischen und den diastolischen Blutdruck, wird dieser gekennzeichnet. Unser Herz sorgt dafür, dass das Blut durch den Körper gepumpt wird, alle Organe genügend Sauerstoff bekommen und die Nährstoffversorgung klappt. Damit das funktioniert, schlägt das Herz beim gesunden Menschen zwischen 60 bis 80 Mal pro Minute und bewegt dabei fünf bis sechs Liter Blut.

Der Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße fließt, nennt man Blutdruck. Er ist am höchsten, wenn sich das Herz zusammen zieht (Dauer ca. 0,15 Sekunden) und das Blut in die Arterien presst, die sich dadurch ausdehnen. Der dabei entstehende Druck heißt systolischer Blutdruck. Er ist am niedrigsten, wenn das Herz wieder erschlafft (Dauer 0,7 Sekunden) und die Gefäße wieder ihren Normalzustand erreichen. Der dabei auftretende Druck heißt diastolischer Blutdruck. Genannt wird immer zuerst der systolische, dann der diastolische. 140/80 (gesprochen 140 zu 80) bedeutet also, dass der systolische Blutdruck den Wert 140, der diastolische den Wert 80 hat.

ABI - Knöchel-Arm-Index-Berechnung

ABI = Systolischer Blutdruck Knöchel : Systolischer Blutdruck Arm

ABI steht für Ankle-Brachial Index, zu Deutsch: Knöchel-Arm-Index. Dabei wird der systolische Blutdruck am Knöchel mit dem Blutdruck am Arm verglichen. Ziel ist es, neben einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit auch das kardiovaskuläre Risiko zu erkennen sowie deren Ausprägung und Schweregrad zu beurteilen. Durch eine ABI-Messung lässt sich mit hoher Zuverlässigkeit abklären, ob ein Patient unter einer solchen Erkrankung leidet oder nicht. Bei einem gesunden Menschen bestehen zwischen dem systolischen Blutdruck im Arm und jenem im Bein beziehungsweise im Knöchelbereich kaum Unterschiede.

Dementsprechend gilt ein Knöchel-Arm-Index zwischen 0,9 und 1,3 als normal und lässt eine Erkrankung ausschließen. Werte unter 0,9 deuten darauf hin, dass ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko vorliegt, auch dann, wenn bei den Betroffenen noch keine Symptome einer Verschlusserkrankung aufgetreten sind. Werte über 1,3 lassen auf Diabetes schließen. Das bedeutet, dass Risikopersonen eigentlich ohne Ultraschalluntersuchung, Belastungsmessung - nur mit einer simplen Blutdruckmessung - identifiziert werden können. Pro Senkung des ABI um 0,1 steigt das Fünf-Jahresrisiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung um zehn Prozent. (red)