Kandahar/Berlin - Die ausländischen Koalitionstruppen in Afghanistan haben bei einem Luftangriff im Osten des Landes nach NATO-Angaben mehr als 25 Aufständische getötet. Soldaten seien am Samstag im Bezirk Nari in der Provinz Kunar nahe der pakistanischen Grenze von Aufständischen bedroht worden und hätten Unterstützung aus der Luft angefordert, teilte die Allianz mit.
Ebenfalls in Kunar wurde am Samstag eine NATO-Patrouille beschossen. Die Truppen im Bezirk Dara Pech erwiderten laut NATO das Feuer, dabei wurden mehrere Angreifer getötet.
Tote bei Bombenanschlag
Bei einem Bombenanschlag im Süden Afghanistans sind mindestens 15 Zivilisten getötet worden. Nach Behördenangaben vom Samstag explodierte am Freitagabend ein Sprengsatz an einer Straße in der Provinz Helmand, als ein Lastwagen mit Zivilisten gerade vorbeifuhr. Bei weiteren Anschlägen in Kandahar sowie in der nördlichen Provinz Kunduz wurden zahlreiche Menschen, darunter Kinder und Polizisten, verletzt. In den Provinzen Helmand und Kandahar ist der Widerstand der islamischen Aufständischen besonders stark. Im NATO-Hauptquartier ist unterdessen ein Brief von ISAF-Chef US-General David Petraeus mit dem Ersuchen um Entsendung von Awacs-Aufklärungsflugzeugen eingegangen, wie ein NATO-Vertreter am Samstag bestätigte. Gegebenenfalls werde die NATO die 28 Mitgliedstaaten um Beiträge bitten.
Das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete unterdessen, der Oberkommandierende Petraeus habe nun doch deutsche Unterstützung bei der Überwachung des Luftraums in Afghanistan durch Awacs-Flugzeuge angefordert. Bis zu hundert deutsche Bundeswehrsoldaten müssten helfen, um den Einsatz der fliegenden Radarstationen zu ermöglichen, schrieb das Magazin. Die deutsche Bundesregierung versuche, die NATO- Anfrage zu verhindern, um eine peinliche Absage zu vermeiden. In Berlin befürchte man, die Awacs-Mission sei politisch schwer durchzusetzen, weil dazu vermutlich ein neues Bundestagsmandat nötig wäre. (APA/Reuters)