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"Wien braucht den Gigant" - Bildhauerin Ulrike Truger im November 2009 bei der Aufstellung ihrer 16 Tonnen schweren Plastik zur Mahnung an die Menschenrechte neben dem Musikverein in Wien

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Wien - Bildhauerin Ulrike Truger hat im November 2009 ohne Genehmigung ihre 16 Tonnen schwere Marmorfigur "Gigant", die an die Menschenrechte gemahnen soll, vor dem Wiener Musikverein aufgestellt. Die nachträglich von der Baupolizei erteilte temporäre Bewilligung lief mit Anfang November ab, am 17. Dezember findet eine Abtragungsverhandlung stand. Auf Nachfrage teilte die Baupolizei mit, ein Abtragungsbescheid werde erteilt, allerdings gebe es natürlich zahlreiche Einspruchsfristen, weshalb mögliche Schritte erst 2011 anstünden.

Truger versuchte inzwischen, ihre sechs Meter hohe Skulptur um 250.000 Euro an die Stadt Wien zu verkaufen, die zuständige Jury Kunst im öffentlichen Raum (KÖR) winkte jedoch ab. Im Ressort von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny wurde mitgeteilt, der KÖR sei das zuständige Gremium und man respektiere dessen ablehnende Entscheidung. Überdies sei mit der "Elisabeth" in Lainz schon einmal ein Truger-Werk angekauft worden und man wolle nicht, dass einzelne Künstler im öffentlichen Raum überrepräsentiert seien.

Truger werde die Entscheidung nicht respektieren, kündigte sie an: "Wenn der Gigant einmal weg ist, ist die Chance auf ein Symbol der Menschenrechte verspielt". Sie hoffe auf Einsicht bei der neuen Stadtregierung, aber offenbar bestehe in der Stadt Wien kein Interesse an einer Skulptur im öffentlichen Raum, für die offensichtlich weder Kompetenz noch Geld vorgesehen sei.

Eines steht für die Bildhauerin jedenfalls fest: "Wien braucht den Gigant", so Truger. (APA)