Johann Heinrich Schönfeld, "Opfer an Diana", um 1637

Foto: Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Deutsche Barockgalerie

Salzburg - Er war auf einem Auge blind und konnte nur die linke Hand bewegen, dennoch gilt Johann Heinrich Schönfeld (1609-1684) als einer der erfolgreichsten und zugleich als einer der besten Barockmaler Deutschlands. Von 10. Dezember bis 13. März präsentiert das Salzburger Barockmuseum eine Auswahl von Schönfeld-Bildern aus den Beständen der Kunstsammlung Augsburg.

"In ganz Deutschland gibt es keinen vergleichbaren Maler in dieser Zeit, so gut wie alle guten Leute sind vor dem 30-jährigen Krieg nach Italien geflüchtet", erläuterte Museumsdirektorin Regina Kaltenbrunner bei der Pressebesichtigung. "Dass Schönfeld im Vergleich etwa zu seinen Zeitgenossen Rubens und Rembrandt gänzlich unbekannt ist, mag viele Gründe haben. An der Qualität aber liegt es mit Sicherheit nicht."

Schönfeld war derart gut im Geschäft, dass er als bekennender Protestant auch von den Erzbischöfen Salzburgs engagiert wurde, um drei Altarbilder für den Dom zu malen. Auch in kleineren Kirchen und Kunstsammlungen der Stadt trifft man auf Arbeiten dieses Malers.

Schönfeld war insgesamt 18 Jahre in Italien - Rom, Neapel und Venedig -, bevor er zurück ging nach Augsburg. "In Italien hat er das südliche Licht belernt und in seine Landschaften, Altäre, Kupferstiche, Porträts, Zeichnungen, Hexen- und Leichenbilder sowie Darstellungen von Toten- und Schatzgräbern integriert", erklärte Kaltenbrunner.

Das Salzburger Barockmuseum - mit einer chronischen Finanzmisere geschlagen - wurde vor wenigen Wochen vom Museumsbund Österreich mit dem Museums-Gütesiegel 2010 ausgezeichnet. Dieses Qualitätssiegel gilt bis 2015. Ein seit Jahren von der Salzburger Museums-Politik diskutierter Standortwechsel beziehungsweise Erweiterung des jetzigen Standortes am Mirabellgarten wird laut Kaltenbrunner nicht stattfinden: "Aber ich habe Grund zur Hoffnung, dass wir wenigstens Geld für eine zeitgemäße Innenausstattung und Beleuchtung bekommen werden." (APA)