Salzburg - Die Preisträger des Kulturfonds der Stadt Salzburg 2010 sind die Malerin und Bühnenbildnerin Ursula Hübner und die Politikwissenschafterin Sonja Puntscher-Riekmann. Weiters ehrte die 14-köpfige Jury unter dem Vorsitz des Salzburger Bürgermeisters Heinz Schaden (S) den ehemaligen Chefredakteur der Salzburger Nachrichten, Karl-Heinz Ritschel, für sein Lebenswerk. Die Auszeichnungen sind mit je 10.000 Euro dotiert und werden morgen, Donnerstag, Abend verliehen.

Die mit je 3.000 Euro dotierten Förderpreise gehen an die Autorin und Übersetzerin Andrea Grill, die Choreographin Helene Weinzierl und die Feminismus-Forscherin Elke Zobl. Im Bereich Jugend-Projekte wurden der Literaturvermittler Peter Fuschlberger, die Schauspielerin Caroline Richards sowie die Leiter des Kinderzirkus SaWaZi, Ulf Kirschhofer und Karin Rehn-Kaufmann, geehrt.

Die 1957 in Salzburg geborene Bühnenbildnerin und Malerin Ursula Hübner bekommt den internationalen Preis für Kunst und Kultur für ihre "magischen Theateraugenblicke" sowie ihre eigenständige Bildersprache, die als "Spiel mit dem Prinzip der Maskerade bis zur kritisch-ironischen Rekonstruktion fetischistischer Bildstrukturen" verstanden werden könne (Jury). Die bereits vielfach ausgezeichnete Maria-Lassnig-Schülerin unterrichtet an der Kunstuniversität Linz.

Der internationale Preis für Wissenschaft und Forschung geht an die Germanistin, Romanistin, Philosophin und Politikwissenschaftlerin, Sonja Puntscher-Riekmann. Die 1954 in Bozen geborene Professorin und Vizerektorin der Universität Salzburg und ehemalige Nationalratsabgeordnete der Grünen hat sich auch als Autorin einen Namen gemacht. So veröffentlichte sie zahlreiche Beiträge zu den Themen "europäische Verfassung und Parlamentarismus" sowie zur europäischen Integration, darunter "Europa Res Publica", einen Sammelband über die europäische Einigung.

Der 1930 im Riesengebirge geborene, mittlerweile pensionierte Chefredakteur der Salzburger Nachrichten, Karl-Heinz Ritschel, wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Ritschel hat die journalistische Linie dieser Zeitung ab 1959 als Redakteur und ab 1965 als Chefredakteur mehr als 35 Jahre lang geprägt. Auch als Buch-Autor habe Ritschel Spuren hinterlassen, wie die Jury-Mitglieder anmerkten.

Die Förderpreisträger für Kunst und Kultur heißen Andrea Grill, Helene Weinzierl und Elke Zobl. Die 1975 in Bad Ischl (OÖ) geborene Andrea Grill, Biologin, Autorin und Übersetzerin aus dem Albanischen, hat 2005 ihr Romandebüt "Der gelbe Onkel" vorgelegt und an der Universität Amsterdam über die Schmetterlinge Sardiniens promoviert. Helene Weinzierl wiederum gilt als eine der versiertesten Choreographinnen des Landes. Die 47-Jährige hat als Tänzerin unter anderm mit der Gruppe Rosas gearbeitet und als Organisatorin mit ihrer Initiative "Tanzimpulse" dem modernen Ausdruckstanz in Salzburg auf die Sprünge geholfen. Im Jahr 1995 gründete sie die "cieLaroque/helene weinzierl"-Kompanie mit der sie zahlreiche internationale Auszeichnungen und Preise erhielt. Die 1975 in Mittersill (Pinzgau) geborene Elke Zobl ist für ihr "ihr Engagement und Interesse für zivilgesellschaftliche Partizipation und Feminismus als Teil einer größeren Bewegung für soziale, politische, ökologische und ökonomische Gerechtigkeit" ausgezeichnet worden.

Für ihre herausragenden Jugendprojekte wurden die Schauspielerin und Theatermanagerin Caroline Richards, der Literaturvermittler im Salzburger Literaturhaus, Peter Fuschlberger, sowie die Gründerin und der künstlerische Leiter des Kinderzirkus SaWaZi, Karin Rehn-Kaufmann und Ulf Kirschhofer ausgezeichnet. Auch ihre Arbeit honoriert die Stadt je 3.000 Euro.

Morgen, Donnerstag, Abend, um 19 Uhr, werden die Preisträger des Kulturfonds der Stadt Salzburg in einem Festakt in der TriBühne Lehen geehrt. Weiters präsentiert die Stadt bei dieser Gelegenheit die Stipendiaten und Förderungsnehmer diverser Tourneen und Instrumenten-Ankäufe. (APA)