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Touristen sollen bald das Gebiet rund um den Unglücksreaktor mit Leben erfüllen.

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Wien - Das von der Tschernobyl-Katastrophe betroffene Gebiet könnte während der Fußball-EM EURO 2012 in Polen und der Ukraine eine der beliebtesten Touristenattraktionen werden. "Die Tschernobyl-Zone ist eine interessante Touristen-Route, die gefragt sein könnte", meinte der ukrainische Delegierte für Tourismus, Dmytro Zaruba, laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform bei einer Pressekonferenz am Montag in Kiev. "Es ist eigentlich ein Museum über die Geschichte der Sowjet-Ära und die Tragödie, zu der es dort gekommen ist."

Natürlich handle es sich um eine tragische Facette in der Geschichte seines Landes, aber auch um eine weltweit einzigartige Anlage, erklärte der Politiker laut Ukrinform. Mit der richtigen Förderung könnte das Tschernobyl-Gelände vielen Menschen einen Einblick in das Sowjet-System geben. Selbst das New Yorker "Forbes"-Magazin habe Tschernobyl als eines der interessantesten Touristen-Ziele der Welt erkannt.

Bis zu einer Million Besucher pro Jahr hält Zaruba bei guter Organisation für möglich: "Das einzig Nötige dafür, ist ein klares Lenken der Reise- und Touristenführer-Programme", zitierte Ukrinform den Politiker. Da es sich nach wie vor um ein gesperrtes Areal handle, sei allerdings Logistik notwendig.

Im Kernkraftwerk von Tschernobyl war es am 26. April 1986 zu einer verheerenden Atom-Katastrophe gekommen: In Block vier kam es im Zuge einer fehlerhaft ausgeführten Notfallübung zum Gau. Die Zahl der Opfer schwankt zwischen 35.000 und bis zu 170.000 Toten. Fast 135.000 Anrainer wurden in Sicherheit gebracht. Die Region gilt bis heute als unbewohnbar. (APA)