Eine der Wiener Wagenplatzgruppierungen - konkret die Gruppe "Treibstoff" - sucht weiterhin nach einem dauerhaften Standort und drängt einmal mehr auf ein Lösungsangebot seitens der Stadtregierung. Deshalb haben rund 30 Aktivisten mit einigen ihrer zu Wohnstätten umgebauten Klein-Lkw am Montag vor dem Rathaus Aufstellung genommen, um ihre Forderungen an Rot-Grün zu adressieren. Gefordert wurde einmal mehr das Recht auf Zwischennutzung eines geeigneten Grundstücks.

Man habe versucht, einen Gesprächstermin bei Bürgermeister Michael Häupl bzw. dessen Stellvertreterinnen Renate Brauner und Maria Vassilakou sowie dem zuständigen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig zu erhalten, hieß es in einer improvisierten Pressekonferenz am frühen Nachmittag. Schließlich sei man beim grünen Klubchef David Ellensohn gelandet, der den Aktivisten Unterstützung signalisiert habe, versicherten zwei Sprecherinnen der Wagentruppe. Man werde aber auch weiterhin versuchen, mit den bereits genannten Personen noch Termine zu vereinbaren.

Grünen-Klubchef Ellensohn versicherte, andere Wohnformen als Bereicherung zu sehen. Man werde sich zudem bemühen, bei der Zwischennutzung Möglichkeiten zu schaffen, die diese rechtlich erleichtern sollen. Denkbar wären etwa temporäre Flächenumwidmungen von Baulücken, um dort auch das zwischenzeitliche Wohnen zu legalisieren, sagte er. Dies ist gemäß der derzeitigen Regelungen nur auf Flächen, die dezidiert als Wohnland gewidmet und mit entsprechender Infrastruktur ausgestattet sind, erlaubt.

Suche nach Aufenthaltsort

Der rund 20 Personen starke "Treibstoff"-Tross tingelt seit einigen Jahren durch die Stadt auf der Suche nach einem längerfristigen Aufenthaltsort. Seit einigen Tagen campiert die Gruppe nun auf einem Grundstück neben dem Trabrennverein in der Krieau. Bis eine nachhaltige Lösung in Form einer Zwischennutzung gefunden sei, müsse der derzeitige Standplatz seitens der Stadt geduldet werden, wurde gefordert.

Im Ludwig-Büro verwies man darauf, dass das betreffende Areal in der Krieau zwar der Stadt gehöre, aber an den Trabrennverein verpachtet sei und deshalb der Pächter über das weitere Vorgehen zu entscheiden habe. Längerfristiges Wohnen sei dort aber aufgrund der Flächenwidmung als Erholungsgebiet sowieso nicht möglich, betonte ein Sprecher. Man akzeptiere freilich alle Wohnformen, solange sie auf gesetzlichen Grundlagen fußen, wurde versichert. Ein Grundstück in der Donaustadt hatte die Stadt bereits im Frühsommer an eine andere Gruppe von Freiluft-Bewohnern regulär vermietet. Sie leben nach wie vor dort. (APA)