Plakate allenorten.

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LDK-Chef Isa Mustafa

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PDK-Chef Hashim Thaci

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Bevor der Kosovo eines fernen Tages Kandidat für die Aufnahme in die große Familie namens Europäische Union wird, bedeutet der Kampf gegen Korruption mehr als das Abarbeiten der Brüsseler Kriterien - es bedeutet die wichtigste Arbeit für die Kosovaren selbst. Dieser Kampf ist so notwendig, weil viele meiner Landsleute nicht von weniger als einem Euro am Tag leben können. So einfach ist es.

Dazu braucht es echte Patrioten. Es klingt zwar sehr nach Klischee, aber ich bin davon überzeugt dass die kosovarische Gesellschaft Patrioten braucht, die ihr Land lieben und die ehrenwerte Menschen unterstützen.

Die Patrioten meines Landes würden keine Mühen scheuen, Richter vor Kriminellen zu beschützen, die nicht mehr verurteilt werden, weil sie Verbindungen zur Regierung haben. Die Patrioten schützen und unterstützen auch die Arbeit von Staatsanwälten.

Transparent in allen Entscheidungen

Solche Patrioten behindern das Justizsystem nicht und schützen Zeugen. Sie würden Beamten keine leitenden Positionen in Krankenhäusern und Schulen zuschanzen. Sie verschaffen ihrer eigenen Familie auch keine Jobs in Ministerien. Sie sind transparent - in allen Entscheidungsprozessen.

Die Patrioten lassen die Zivilgesellschaft arbeiten und nehmen ihre Kritik und ihre Empfehlungen ernst. Dasselbe gilt für die Medien. Die Patrioten verwenden kein Regierungsgeld, um Medien anzuschwärzen und den Verlegern auszurichten, dass sie nicht schlecht über sie schreiben dürften, wenn sie Anzeigeneinnahmen haben wollen.

Die scheidende Regierung hat Millionen dafür ausgegeben, um unter dem Motto "Kosovo Young Europeans" das Bild einer strahlenden, jungen Bevölkerung im Fernsehen zu vermitteln. Jetzt, so glaube ich, ist es an der Zeit, die Energie des Landes mit der jüngsten Bevölkerung aller Staaten in der Region durch bessere Bildungsmöglichkeiten, bessere Gesundheitsvorsorge und so weiter zu belohnen.

Ob das alles möglich ist? Ich glaube schon. Es gibt sie da draußen, die Patrioten. Aber es liegt am kosovarischen Volk, sich seine Stimme in den kommenden Jahren auszusuchen.