Wien - Für Aufregung sorgt der "offene Brief", in dem sich 27 Manager in Inseraten (u. a. im STANDARD) hinter OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer stellen. Er ist wegen Verdachts auf Insiderhandel angeklagt, es gilt die Unschuldsvermutung. Sie berufen sich auf zwei entlastende Privatgutachten, eines von Anwalt Hellwig Torggler. Die Justiz sieht sich düpiert.

Einer der Initiatoren, OMV-Aufsichtsrat Norbert Zimmermann: "Der Brief richtet sich gegen die ermittelnde Behörde. Er soll den schweren Verdacht gegen Ruttenstorfer entkräften." Unterzeichner Hannes Androsch: Die Justiz solle sich um die großen Causen bemühen, statt "formalistischerweise kleine zu verfolgen". Torgglers Gutachten habe er nicht gelesen, "wenn er das sagt, glaube ich ihm". (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4./5.12.2010)