ModeratorIn: Wir begrüßen Michael Mittermeier, der es trotz des Wetters nach Wien geschafft hat, anlässlich des Filmstarts von "This Prison Where I Live" sehr herzlich zum derStandard.at-Chat.

Michael Mittermeier: Servus, da bin ich endlich im verschneiten Wien. Also auf gehts!

UserInnenfrage per Mail: Empfinden Sie es als riskant, neben Ihrer Karriere als "Mainstream-Komödiant" quasi ins seriöse Fach abzudriften? Könnten Sie sich auch andere seriöse Film- und TV-Rollen vorstellen?

Michael Mittermeier: Ich finde es nicht riskant, weil der Film zwar ernst ist, aber es geht darin um die Kraft von Humor.

UserInnenfrage per Mail: Warum ausgerechnet Sie und Burma?

Michael Mittermeier: Ich war 2005 zum ersten Mal in Burma und habe damals dieses Land lieben gelernt. Wohlgemerkt das Land und seine Menschen, nicht die Militärregierung. Und ich habe mich damals schon entschlossen, dass man sich für Burma einsetzen muss. Und ich habe seit damals einiges an Charity gemacht für eine Stiftung in Burma

UserInnenfrage per Mail: Humor kann gefährdet sein: So Ihr Film. Was war Ihr gefährlicher Witz?

Michael Mittermeier: Ein paar Tage nach Haiders Tod hab ich auch mal eine Satire darüber gemacht in Österreich, da hatte ich schon das Gefühl dasss eine leichte Gefährlichkeit im Raum schwebt

Martin Georg1: Wie gehen Sie verehrter Herr Mittermeier mit dem Spagat zischen lustig sein und todernst um? Ist das möglich ohne Genickbruch?

Michael Mittermeier: Das ist immer möglich. Es ist wie im echten Leben. Moment ist noch alles lustig und dann kippt es womöglich. Außerdem bin ich mit Leib und Seele Comedian und das kann man nicht von mir als Menschen trennen.

UserInnenfrage per Mail: Was sagen Sie zu dem angeblich antisemitischen ÖBB-Witz von Stermann und Grissemann?

Michael Mittermeier: Wieso regen sich die Leute groß über einen Witz auf und wenn Strache seine ausländerfeindlichen Parolen schmettert, dann ist das okay?

UserInnenfrage per Mail: Wo ist Ihrer Meinung nach die Ober- bzw. Untergrenze für Humor?

Michael Mittermeier: Es gibt kein Tabu für die Satire, man muss über alles Satire machen dürfen. Wenn es aber ein ernstes oder schwieriges Thema ist, dann sollte es ein guter Witz sein.

Beinhart Stabil: Finden Sie auch, dass Deutsche keinen Sinn für Humor haben?

Michael Mittermeier: Werden wir jetzt rassistisch?

UserInnenfrage per Mail: Ihre Auftritte erinnern an den frühen Jerry Lewis. Ist er ein Vorbild von Ihnen?

Michael Mittermeier: Ich habe Jerry Lewis immer geliebt und ich denke schon, dass er mich schon in meiner Kindheit mit seinen Grimassen und Bewegungen beeinflusst hat. Als Kind habe ich im Zimmer manchmal Jerry Lewis Filme nachgespielt

Angelika P.: "This Prison where I Live" ist nicht Ihre erste Dokumentation, im Sommer war auf Pro7 eine fantastische, wirklich gut gelungene Doku über die Comedy-Szene in Südafrika zu sehen. Wie kam es dazu, dass es dieser Film nun ins Kino schafft, die Doku zuv

Michael Mittermeier: Die Kapstadt Doku war von Anfang an geplant fürs Fernsehen. Aber es war dann wirklich ein harter Kampf dass wir überhaupt einen Sender gefunden haben, der ihn ausgestrahlt hat. Und danke für das Kompliment, die Kapstadt Doku lag mir auch sehr am Herzen

benkli: Guten Tag Herr Mittermeier, wie sind Sie zur Idee ihrers neuen Filmes gekommen?

Michael Mittermeier: Die Organisation "Cinema for Peace" in Berlin hat Comedians weltweit angeschrieben, ob sich nicht einer findet der diesen Film über den inhaftierten Kollegen finanzieren will. Ich habe das gelesen und sofort aus dem Bauch raus entscheiden, das mache ich.

Doris Glied: Werter Herr Mittermeier! Worüber, außer über ihre Fans, können Sie lachen?

Michael Mittermeier: Über meine Fans lache ich nicht. Es ist schön, dass viele Leute zu mir kommen und das lustig finden was ich mache. Danke dafür. Und lachen kann ich immer über gute Comedy oder Kabarett

mir.70: Hallo Herr Mittermeier! Was halten Sie von WikiLeaks?

Michael Mittermeier: Die Beschreibungen, die da veröffentlicht wurden waren zumindest alle zutreffend. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es nicht irgendwann zum Wahn wird alles zu veröffentlichen - und ich denke man muss aufpassen, dass man auch noch das Persönlichkeitsrecht der Menschen, die in dem Business arbeiten wahrt.

UserInnenfrage per Mail: Sie haben für eine "Saturday Night Live"-DVD Einführungen zu den Sketches von u.a. John Belushi, Dan Aykroyd, Bill Murray oder Steve Martin präsentiert. Wie wichtig waren US-amerikanische Comedians für Sie?

Michael Mittermeier: Ich bin sehr von amerikanischen Stand Up Comedians beeinflusst worden in meinem Schaffen. Mein größter Held ist Lenny Bruce. Leider kennt den kaum jemand hier. Auch Bill Hicks ist ein großes Vorbild von mir. Aber ich habe auch immer das deutsche und österreichische Kabarett geliebt. Ohne Hader oder Polt wäre ich auch ein anderer.

spidey .: Wann dürfen wir Neues von den Sänger Michael Mittermaier erwarten?

Michael Mittermeier: Vielen Dank, dass Sie mich immerhin als Sänger bezeichnen. Das ist doch schon was.Ende Januar 2011 bin ich zusammen mit Rea (Reamonn), Xavier Naidoo und Sasha in der Wiener Stadthalle und wir machen eine Swing-Show "Alive and Swingin". Leider darf ich nicht viel singen, aber dafür bin ich lustig.

Bradley James Nowell: Was unterscheidet ein gutes Kabarett von einem Comedy Auftritt? Und machen Kollegen wie Mario Barth oder Cindy aus Marzahn das Genre kaputt?

Michael Mittermeier: Niemand kann das Genre Comedy kaputt machen. Das ist kein Kulturwettstreit. Es gibt halt für jeden Geschmack auch seine Protagonisten. Wen''s ankäst, der soll halt sich was anderes anschauen.

lanadra dorr: Mir gefällt es wie offen sie mit Gefühlen in diesem Film umgehen, fühlten sie sich ohnmächtig wegen ZAG´s Schicksal?

Michael Mittermeier: Ich fühlte mich schon etwas ohnmächtig, aber bei mir ist immer der Effekt, aus Ohnmacht kommt Adrenalin und dann beiße ich mich fest. Schaun wir mal wer am Ende der Ohnmacht erliegt. Mein Ziel ist auf alle Fälle, dass ich irgendwann mit dem Kollegen Zareganar aus Burma mal einen Live Abend mache.

Gleichheit: Würden sie sich gerne mehr im politischen Genre engagieren wie beispielsweise Volker Pispers in Deutschland oder Alfred Dorfer in Österreich?

Michael Mittermeier: Ich mache immer das was ich mache, und in meinen Programm ist ja auch immer Politik mit 'Thema. Aber ich schreibe mir keine Quote vor, wieviel ich darüber zu reden habe

klar kent: Servas michi, nervt dich das nicht, dass fast jeder von dir erwartet lustig zu sein?

Michael Mittermeier: Eigentlich erwarten das nicht die meisten. Ich kann mich so ganz normal durch diese Welt bewegen. Es gibt aber natürlich immer ein paar, die mir ihre schlechten Witze erzählen. Aber ich kann gaz gut nett lächeln und so tun, als ob ich das amüsant finde.

Enduser: Was würde in einer depesche über Sie auf wikileaks veröffentlicht werdenß

Michael Mittermeier: Das würde ich auch gerne wissen!!!!!

Gleichheit: Haben sie im vergangenen Jahr überlegt die besetzten Hörsäle in Deutschland (oder Österreich) zu besuchen, wie das auch jean Ziegler, Antiflag und als Kabarettist Josef Hader gemacht haben?

Michael Mittermeier: Dort war schon so voll.

des is mei extra: Finden Sie Oliver Pocher lustig?

Michael Mittermeier: Impliziert die Fragestellung schon eine kleine Antipathie?

klar kent: Servas michi, war Leslie Nielsen für dich Vorbild oder hast du seinem Art von Humor weniger was anfangen können?

Michael Mittermeier: Nielsen war kein Vorbild, aber er hat schon ein paar lustige Filme gemacht.

Humanist: Fühlen Sie sich als Bayer wohl in Wien?

Michael Mittermeier: Hallo du Humanist: da wir Bayern keine Humanisten sind, geht es mir ganz gut in Wien

Staatssekretär: Sehen Sie sich als Comedian oder Kabarettisten und wo ziehen sie die Grenze?

Michael Mittermeier: Mir ist es wurscht, wie mich die Leute bezeichnen. Die Grenze ist eh fließend. zum Beispiel in Amerika und England gibt es da keine Unterscheidung, da sagen die halt einfach "Stand Up Comedian". Und den Begriff finde ich am besten.

Pepito Sbazzegutti: 1860 oder bayern? :)

Michael Mittermeier: Natürlich der FC Bayern München!!!!! Ich hab als kleiner Bub schon im Münchner Olympiastadion Spieler wie Beckenbauer, Breitner und Hoeneß gesehen. Und einen Verein wechselt man nicht - wie die Unterhose

Penny Murdoc: Lieber Herr Mittermaier, mir gefällt diese Filmidee außerordentlich gut. Welche anderen kritischen Regionen der Erde liegen Ihnen noch am Herzen, und kann man noch weitere Dokumentationen dieser Art erwarten?

Michael Mittermeier: Ich engagiere mich auch einiges für Südafrika und Projekte dort. Habe da auch eine Doku gemacht. Die gibt es auch auf DVD. Die nächste Doku, die von mir zu sehen sein wird, ist ein Bericht über meine Reise zum Comedy Festival "Just for Laughs" in Kanada. Ist zwar dann nicht kritisch aber auch sehr spannend, zu sehen wie ein Deutscher sich im englischsprachigen Stand Up Pool behauptet.

UserInnenfrage per Mail: wie viel einfluss hatten sie auf die gestaltung des films über zargarnar?

Michael Mittermeier: Der Regisseur Rex Bloomstein und ich haben zu gleichen Teilen diesen Film realisiert inhaltlich.

Edi Rudlinger: hallo michl! du bist im münchner olympiastadion auf die bühne von u2 (oder rolling stones??) gekommen, wie schaff ich es in salzburg nächste woche zu dir auf die bühne?

Michael Mittermeier: Erst mal nachlesen bei welcher Band ich wirklich und wo auf die Bühne gehüpft bin, dann viel Glück haben und wer weiß was das Christkindl so bringt. Vielleicht schaffst du es ja bei Andrea Berg rauf.

dirtyoldman1: Über welchen deutschen Politiker machen Sie am liebsten Witze? Und welcher bietet sich am wenigsten an? (Merkel ist ja nicht wirklich komisch, oder?)

Michael Mittermeier: Das wechselt ständig. Aber Merkel ist schon irgendwie witzig. Ihr müsst mal auf Video, wenn sie geht, das auf Zeitraffer abspielen, das ist so wie Enten auf Speed.

UserInnenfrage per Mail: sie haben ja schon selbst mal versucht, sich in new york gegenüber einem standup-publikum zu behaupten. wo hat's funktioniert, wo nicht?

Michael Mittermeier: Es hat generell funktioniert. Aber es gibt natürlich immer Abende wo mehr oder weniger. Man sich selber als Comedian und Mensch "übersetzen" - dann geht das. ich hatte mal die Ehre nachts um 3 vor einem Tisch betrunkener Marines in einem Club am Times Sqzaure zu spielen. Die mochten meine Anti-Bush-Witze nicht so. Aber ich hab sie dann einfach mit "Fuck you" beschimpft und dann ging das. Gottseidank waren sie zu betrunken um den III. Weltkrieg aufzumachen.

Impériale Brut: Colle Brille. Wo gibt´s die?

Michael Mittermeier: Die Brille gibts im Brillenladen. Bei Colle.

super Typ: Sehen Sie eine Gefahr, dass ausländische Unterstützung Regimekritikern mehr schadet als sie ihnen hilftß

Michael Mittermeier: Nein, weil nur mit Aufmerksamkeit wird deren Kampf einer der zum Erfolg führen kann. In unserem Fall z.B. Zarganar weiß um den Film und findet das gut, dass wir das machen.

Selbst Findung: Wie gehts dem Nachwuchs?

Michael Mittermeier: Dem Nachwuchs gehts gut. Wir versuchen gerade die Entwindelung. Aber sie mag nicht, sie schaut lieber den anderen Kindern fasziniert zu

dirtyoldman1: Sehen Sie Ihre Zukunft als Filmschauspieler (ähnlich wie bei Hader)?

Michael Mittermeier: Wenn mir da jemand ein gutes Drehbuch anbietet und nicht nur irgendwelchen Seichtquatsch, dann schau ma mal. Vielleicht spiele ich mal in der Verfilmung von Josefs Leben den jungen Hader, als er sich noch viel bewegt hat.

mösenstövchen: .."satire darf alles" (Kurt Tucholsky) ja/nein?

Michael Mittermeier: Tucholsky hat recht. Aber in ihrem Fall würde ich sagen, dass der Deckname leider aus dem Satirewettbewerb verbannt werden sollte.

green man: Lieber Herr Mittermeier! Würden Sie sich als BOBO bezeichnen?

Michael Mittermeier: Ich weiß nicht was ein BOBO ist. Ich fühle mich aber nicht wie ein schweizerischer Popsänger, der versucht ab und zu zu tanzen und zu singen.

to mate: Wie war es, undercover durchs Land zu reisen? Das ist in Burma nicht gerade ungefährlich.

Michael Mittermeier: Es war schon heikel, aber der Kollege Zarganar war es wert, dass wir ein kleines Risiko eingegangen sind. Leider musste einer unserer Mittelsleute nach den Dreharbeiten fliehen. Es war also kein wirklicher Spaß

dirtyoldman1: Vermissen Sie Edmund Stoiber?

Michael Mittermeier: Ja schon.

to mate: Haben Sie einen Lieblingswitz über Ösi-Fußball?

Michael Mittermeier: Kann man darüber noch Witze machen? ich sage nur "Cordoba" - und dann seid ihr alle wieder glücklich, das wirkt bei Österreichern wie kiffen

Elisabeth Nerik: Wie lange dauert es einen Sketch fertigzustellen, wie gehen Sie da vor Also von der Idee zur Fertigstellung, der ganze Prozeß...

Michael Mittermeier: Viele Nummern entstehen auf der Bühne beim improvisieren, und dann schreibe ich die nachher auf. Es gibt keine Standardzeit über die Fertigstellung. Ist schon auch ein sehr deutsches Wort "einen Sketch fertigstellen". Da hau i mi glei weg.

UserInnenfrage per Mail: wie kommuniziert zarganar mit ihnen?

Michael Mittermeier: DAS kann ich leider nicht sagen

super Typ: Worüber lacht man in Myanmarß Können Sie uns einen burmesichen Witz erzählenß

Michael Mittermeier: Da ja die Meinugsfreiheit sehr eingeschränkt ist hat Zarganar einen guten Witz gemacht, den alle dort kennen: "Ein Burmese fährt nach Indien zum Zahnarzt. Der indische Zahnarzt sagt zu ihm: "Wieso fahren Sie denn nach Indien zum Zahnarzt, ihr habt doch in Burma auch Zahnärzte." Darauf sagt der Burmese: "Ja, aber bei uns in Burma dürfen wir das Maul nicht aufmachen." (Zarganar ist übrigens in seinem frühreren Beruf Zahnarzt gewesen)

Sharky .: Sehr geehrter Herr Mittermeier! Vielen Dank für diesen Film! Wissen Sie ob das burmesische Regime inzwischen Kenntnis über ihren Film erlangt hat und wenn ja, wie reagiert das Regime?

Michael Mittermeier: Ich weiß nicht, ob der Film schon zu denen durchgedrungen ist. Aber ich denke, die werden sicher nicht offiziell reagieren. Aber ich hoffe dass der Film weltweit seinen Weg findet und wenn wir den erstmal mit ein paar Kopien nach Burma schmuggeln, dann wirds eh nicht lang dauern, dass die Raubkopien den Markt dort überschwemmen. Bin gespannt, was dann geht.

UserInnenfrage per Mail: wie geht man damit um, wenn die leute überhaupt nicht lachen?

Michael Mittermeier: Dann hat man seinen Beruf verfehlt.

RisusSardonicus: Mir ist aufgefallen, dass sie bei jedem Fernsehauftritt immer dieselben Witze (die meistens sehr gut sind) machen, die auch in Ihren Programmen vorkommen. Warum?

Michael Mittermeier: Warum sollte ich andere machen? In den Live Programmen entwickelt man ja die Nummern, die man dann auch im Fernsehen macht. Sollen ja dann dort auch funktionieren

stegi87: Hallo Michael, es heißt ja immer das ihr Künstler eher von der enrsteren Natur seit? Trifft das auf dich zu?

Michael Mittermeier: Ich weine schon

ModeratorIn: wie viel ist bei ihren live-programmen improvisation?

Michael Mittermeier: Genau 34,6 Prozent. Und diese Zahl habe ich soeben improvisiert

Fiorella: Lieber Herr Mittermeier, wie gehen sie mit Lampenfieber vor Auftritten um?

Michael Mittermeier: Es ist vorher da, aber in dem Moment wo ich auf die Bühne geht, dann schießt das Adrenalin so ein, dass man sich darüber keine Gedanken mehr macht

Rainer Gschaftler: Den Filmtitel mal auf Sie umgemünzt, in welchen Situationen empfinden Sie Ihr Leben als Gefägnis -oder gibt es sowas bei MM nicht?

Michael Mittermeier: Eigentlich empfinde ich mich nie im Gefängnis. Falls es mir mal wo zu eng wird, dann mache ich was dagegen.

widiwutsch: Wie hat Zarganar die Veröffentlichung des Films überstanden, wer weiß dasß

Michael Mittermeier: Im Moment geht es Zarganar wohl ganz gut. Wir haben vor ein paar Wochen offizielle Bilder gesehen.

das_ist_fledermausland: Apropos Raubkopien, sehen Sie das Internet als Bedrohung für ihre Werke?

Michael Mittermeier: Das Internet an sich ist nicht die Bedrohung. Ich finde aber die Raubkopierer zum Kotzen. Weil es hat nichts mit Freiheit zu tun, Künstlern ihre Werke einfach wegzunehmen und dann für alle frei zugeben. Das sollte die freie Entscheidung eines Individuums bleiben.

Coldplay21: Was unterscheidet ihrer Meinung nach die deutsche Comedy vom österreichischen Kabarett? Welches ist besser?

Michael Mittermeier: Es gibt kein generell besser oder schlechter. Es gibt auf beiden Seiten gute und schlechte Leute. Und der Zuschauer entscheidet, wen er am liebsten mag. Aber ich liebe das österreichische Kabarett sehr.

Rot-Grüner Wiener: Ihre Vorsätze für 2011?

Michael Mittermeier: Ein rot-grüner Wiener, was ist denn das für eine Spezies? Meine Vorsätze für 2011 stell ich dann am 31.12. auf. Aber ein Vorsatz sollte immer sein: mit allen anderen mit Respekt umgehen, keine Hetze betreiben und sauber bleiben

ModeratorIn: derStandard.at dankt Michael Mittermeier fürs Kommen und den UserInnen für die vielen Fragen, von denen leider nur ein Bruchteil beantwortet werden konnte!

Michael Mittermeier: Ja, leider kann ich natürlich nicht alles beantworten. Aber es hat Spaß gemacht, viel gute Fragen. Und ich wünsche mal fröhliche Weihnachten und alles Gute. Und an alle Interessierten: Schaut Euch den Film "This Prison Where I Live" an. Jeder Zuschauer teilt seine Energie mit Zarganar dem inhaftierten Comedian. Und wir versuchen alles zu tun, dass er doch irgendwann freikommt. Baba servus!