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Dick Cheney soll vor Gericht.

Foto: AP/Owen

Lagos - Wegen eines Korruptionsskandals will Nigeria Anklage gegen den früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney erheben. Wie ein Sprecher der nigerianischen Anti-Korruptionsbehörde am Donnerstag mitteilte, betreffen die Vorwürfe Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit dem Bau einer Flüssiggasanlage durch den US-Energiekonzern Halliburton im Süden Nigerias.

In den vergangenen Wochen ist die die Niederlassung von Halliburton in Lagos demnach durchsucht worden; zehn Menschen wurden festgenommen. Cheney war vor seiner Amtszeit als US-Vizepräsident in der Regierung von George W. Busch Chef von Halliburton.

182 Millionen Dollar Schmiergelder

Zwischen 1995 und 2005 sollen im Zusammenhang mit dem Bau der Flüssiggasanlage 182 Millionen Dollar (138,4 Mio. Euro) an Schmiergeldern geflossen sein. Halliburton bestreitet die Vorwürfe. Dennoch hatten bereits vor einem Jahr der Energiekonzern und sein Tochterunternehmen Kellogg Brown and Root (KBR) US-Angaben zufolge im Zusammenhang mit dem gleichen Korruptionsskandal einer Strafzahlung von 579 Millionen Dollar zugestimmt.

Nigeria gehört zu den weltweit größten Ölproduzenten, gilt zugleich aber als eines der korruptesten Länder der Welt. Mit der Einrichtung einer Anti-Korruptionsbehörde versucht die nigerianische Regierung, das Problem in den Griff zu bekommen. Mehrere spektakuläre Korruptionsfälle konnte die Behörde bereits aufdecken. (APA)