Wien - In einem ungewöhnlichen Testimonial nehmen 27 österreichische Spitzenmanager OMV-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Ruttenstorfer gegen Insiderhandels-Vorwürfe in Schutz: "Wir kennen Dr. Wolfgang Ruttenstorfer seit vielen Jahren als Musterbeispiel eines verantwortungsvollen und persönlich integren Managers", heißt es in einem per Zeitungsannonce verbreiteten offenen Brief.
Die Staatsanwaltschaft Wien hatte im November gegen Ruttenstorfer Anklage wegen Insiderhandels erhoben. In der Sache geht es um einen Aktienkauf des OMV-Chefs unmittelbar vor dem Ausstieg der OMV beim ungarischen Konkurrenten MOL. Ihm wird vorgeworfen, bei seiner Investition auf sein Insiderwissen über den bevorstehenden, überraschenden Verkauf der OMV-Beteiligung zurückgegriffen zu haben.
Ruttenstorfer, der die Vorwürfe zurückweist, argumentiert u.a. , es habe sich um einen Kauf im Rahmen eines mehrjährigen Bonusprogrammes gehandelt. Die Aktien seien mit einer Behaltefrist von drei Jahren versehen und daher für eine Spekulation ohnedies ungeeignet.
Der OMV-Manager habe "völlig korrekt gehandelt", durch das Verfahren könnte "der Kauf von Aktien des eigenen Unternehmens durch Managerinnen und Manager generell in Misskredit gebracht" werden und der Wirtschaftsstandort Österreich Schaden erleiden, heißt es in der ganzseitigen Solidaritätsannonce der Generaldirektoren im "Kurier" (Donnerstagausgabe) . Zu den Unterzeichnern gehören u.a. Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber, Telekom Austria-Boss Hannes Ametsreiter und Siemens-Vorstandsmitglied Brigitte Ederer. (APA)