Wien/Abu Dhabi - Das größte der mittlerweile zahlreichen weltweiten Guggenheim-Museen soll bis 2014 in Abu Dhabi eröffnen. Davon geht Thomas Krens, als einstiger Guggenheim-Direktor noch für das Projekt zuständig, im Interview aus. Der rund 40.000 Quadratmeter umfassende Bau des Architekten Frank Gehry soll das größte Ausstellungshaus für moderne Kunst in den arabischen Emiraten und Teil eines ganzen Kunstkomplexes werden. Ursprünglich war eine Eröffnung des Gebildes aus horizontalen und vertikalen, eckigen und konischen Galerien bereits für 2011 angepeilt - wie bei derlei Großprojekten üblich, verzögerte sich das Vorhaben jedoch.
Die Guggenheim-Dependance in Abu Dhabi wird mit Abstand die größte weltweit. So sollen rund 15.000 der insgesamt 40.000 Quadratmeter als Ausstellungsflächen zur Verfügung stehen. Der Rest verteilt sich unter anderem auf Weiterbildungseinrichtungen. Dabei gehe es nicht um ein politisches Signal, wenn die uramerikanische Institution Guggenheim ihr größtes Museum in den Vereinigten Arabischen Emiraten eröffne, unterstrich Krens: "Das habe ich noch nie so gesehen. Es geht auch nicht darum, in einer Rekordjagd mit jedem Gebäude höher als das vorherige zu werden. Eine der ungelösten Fragen im modernen Museumsbetrieb ist aber die des Raumes."
Gemäldesammlungen seien platzsparend zu organisieren - bei raumgreifenden Installationen zeitgenössischer Künstler sehe dies anders aus. "Wenn man diese Kunstwerke in einer dauerhaften Präsentation sammeln will, dann benötigt man Raum - und in Abu Dhabi ist es möglich, dies zu verwirklichen." Das gigantische Guggenheim-Museum ist gemeinsam mit einer futuristischen Außenstelle des Louvre Herzstück der geplanten Saadiyat-Insel vor der Küste, auf der nach Plänen von Architekten wie Norman Foster, Jean Nouvel, Tadao Ando oder eben Frank Gehry verschiedene Kultureinrichtungen errichtet werden. Nach jetzigem Stand sollen bis 2018 am Golf vier Museen, ein Bühnenzentrum und ein Ausstellungspark entstehen. (APA)