Wien - Bei der AUA bahnt sich ein neuer Konflikt des Managements mit den Boden-Mitarbeitern an. Die schwer defizitäre Airline will den betroffenen 2600 kaufmännisch-technischen Angestellten eine Nulllohnrunde verpassen. Betriebsratschef Alfred Junghans fordert einen Inflationsausgleich von zwei Prozent.
Aus diesen Grund werden am Donnerstag am Flughafen Wien ab acht Uhr Kundgebungen abgehalten, ab 10 Uhr ist eine Betriebsversammlung angesetzt, sagte Junghans zum Standard. GPA-Vizechef Karl Proyer erwartet ein "volles Haus" . Angekündigt sind gleich drei Protestzüge. Einer vor der AUA-Zentrale, einer in der Abflughalle und einer auf der Zubringerstraße zum Flughafen. Proyer geht von erheblichen Verkehrsbehinderungen für An- und Abreisende aus. Die Betriebsversammlung könnte auf unbegrenzte Zeit verlängert werden.
Dessen ungeachtet streut Junghans dem neuen AUA-Chef Thierry Antinori Rosen: Dieser sei ein Fachmann, der vom Airline-Betrieb eine Ahnung habe.
Die Beförderung von Lufthansa-Vertriebs- und Marketingchef Antinori an die Spitze der AUA per April 2011 - der Standard berichtete am Dienstag exklusiv - dürfte der Anfang einer Reihe von Personalrochaden im Lufthansa-Konzern sein. Diese wird durch den Wechsel von Lufthansa-Boss Wolfgang Mayrhuber zu Christoph Franz ausgelöst.
Auf Franz als Passage-Vorstand folgt nun Cargo-Chef und Pilot Carsten Spohr. Als ein möglicher Nachfolger von Antinori wird u.a. der jetzige Europa-Verkaufschef Karsten Benz gehandelt. In der Kommunikation dürfte es keine großen Änderungen geben. Konzernsprecher Klaus Walther dürfte bleiben, ihm zur Seite auch Andreas Bartels. Das Kommunikationsbüro in Brüssel wurde bereits geschlossen. Offen ist, ob das Kommunikationsteam in London bleibt. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.12.2010)