Wien - Analysten heimischer Großbanken erwarten für die am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehenden Halbjahreszahlen des Vorarlberger Leuchtenherstellers Zumtobel höhere Umsätze und einen deutlichen Gewinnzuwachs im Vergleich zur Vorjahresperiode. In einer APA-Konsensusschätzung rechnen die Experten von Erste Group, Raiffeisen Centrobank (RCB) und UniCredit unterm Strich mit 30 Prozent mehr Gewinn.

Im zweiten Quartal dürfte sich der Trend aus dem ersten Jahresviertel fortsetzen heißt es aus den Analystenhäusern. So sehen die Experten zwei Geschwindigkeiten beim Komponentengeschäft und im Leuchtensegment. Während sich die positive Dynamik im Komponentengeschäft angesichts des hohen Preisniveaus fortsetzen lasse, hinke das spätzyklische Leuchtensegment etwas nach. "Wir rechnen aber auch beim Segment 'Lightening' mit einer Erholung", erklärt Erste Group-Analyst Franz Hörl.

Im Blickpunkt steht außerdem die Entwicklung im LED-Geschäft der Vorarlberger Branchengröße, kommentiert Klaus Ofner von der RCB. Zumtobel setze auf die steigende Nachfrage nach langlebigen und energieeffizienten LED-Leuchten, schrieb der Leuchtenhersteller in seinem Nachhaltigkeitsbericht im Juli. Dazu hatte Zumtobel schon 2008 die LED-Aktivitäten in einer eigenen Division "Ledon" gebündelt. Im November wurde bei der LED-Tochter "Tridonic" Investitionen in Maschinen für die Großserienproduktion von LED-Ketten getätigt. Die zentrale Frage sei nun, ob das LED-Geschäft so weiter wachsen wie bisher könne, so RCB-Experte Ofner.

Das Finanzergebnis dürfte weiterhin sehr positiv abgeschnitten haben, prognostiziert Erste Group-Analyst Hörl. "Wir rechnen auch in diesem Quartal wieder mit Gewinn aus den Währungsgeschäften", so Hörl. Schon im ersten Quartal konnte der Periodenüberschuss vor allem durch das verbesserte Finanzergebnis in die Höhe schnellen. Hingegen dürfte das Betriebsergebnis (Ebit) deutlich schwächer als im Vorjahr ausfallen. Zur Begründung gibt die UniCredit eine Einmalzahlung von Siemens an Zumtobel in einem Lizenzübereinkommen im ersten Halbjahr 2009/10 an.

Im Schnitt erwarten die Experten von Erste Group, RCB und UniCredit mit einem Halbjahresumsatz von 610 Mio. Euro. Nach einem Vorjahreswert von 572 Mio. Euro wäre dies ein Zuwachs von 6,6 Prozent. Beim bereinigten Betriebsergebnis ("Adjusted Ebit") rechnen die Analysten allerdings mit einem Rückgang um 8,7 Prozent von 47,0 auf 42,9 Mio. Euro. Unterm Strich gehen die Spezialisten von einem kräftigen Gewinnanstieg von 30,5 Prozent auf 32 Mio. Euro aus. Im ersten Halbjahr 2009/10 wurden hingegen lediglich 24,5 Mio. Euro erwirtschaftet. (APA)