Brüssel - Die EU-Kommission will die Mehrwertsteuer in den europäischen Mitgliedstaaten vereinfachen. EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta eröffnete am Mittwoch in Brüssel die Diskussion: "Wir brauchen ein Mehrwertsteuer-System für das 21. Jahrhundert, das einfach, modern und effizient ist." Mehr als 40 Jahre nach Einführung der Mehrwertsteuer in der EU - zunächst in Frankreich - soll so auch Betrug und Steuerhinterziehung möglichst der Garaus gemacht werden.
Die EU-Staaten können die Mehrwertsteuer eigenständig festlegen, müssen jedoch den Mindestsatz von 15 Prozent einhalten. Daneben gibt es in den Ländern noch Ausnahmen für bestimmte Produkte und Dienstleistungen mit geringeren Sätzen - diese müssen jedoch immer von der EU gebilligt werden. Die Steuerpolitik in der EU ist ein Minenfeld, da Beschlüsse schon von einem einzigen Mitgliedstaat blockiert werden können.
Die Sprecherin Semetas sagte: "Die Mitgliedstaaten, die Verbraucher, die Bürger und die Unternehmen dürfen sich jetzt über Probleme äußern, auf die sie gestoßen sind, und über mögliche Lösungen." Bis Mai kommenden Jahres würden die Reaktionen gesammelt, damit noch 2011 ein "Aktionsplan" vorgelegt werden könne. (APA)