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Der deutsche Skispringer Sven Hannawald war vor einigen Jahren wegen angeblicher Magersucht in die Schlagzeilen geraten.

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Graz - Untergewicht und Essstörungen sind immer wieder ein Problem im Spitzensport. Denn das Gewicht der Sportler ist ein bedeutender Leistungsfaktor, vor allem bei Sportarten wie dem Marathonlauf und Radfahren, aber auch im Eiskunstlauf oder beim Skispringen. Und wenn es um Spitzenleistungen im Sport geht, wird die gesundheitlichen Aspekte oft in den Hintergrund gedrängt. Diese Probleme in den Griff zu bekommen ist eines der Ziele des Zentrums für Bewegungswissenschaften und sportmedizinische Forschung (Human Performance Research Center) der Universität Graz und der Medizinischen Universität Graz. "Voraussetzung für jedes Training und in der Folge für optimale Leistung ist es, Krankheiten und Verletzungen beim Sport zu vermeiden", erklärt Biophysiker Wolfram Müller.

Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) ist über den gegenwärtigen Trend zu massiven Gewichtsverlusten besorgt und hat nun eine Arbeitsgruppe zum Thema "Körperaufbau, Gesundheit und Leistungsfähigkeit" eingerichtet. Wolfram Müller wurde mit der Leitung beauftragt. Die internationale Expertenrunde richtet den Fokus auf jene Sportarten, bei denen das Körpergewicht eine entscheidende Rolle spielt: Ästhetische Sportarten wie z.B. Synchronschwimmen, Gewichtsklassen-Sportarten wie Teakwondo und Judo sowie Gravitationssportarten (Langstreckenlauf, Hochsprung, Triathlon).

Konkret soll die Arbeitsgruppe Kriterien und Methoden entwickeln, mit denen die Risiken durch kurzfristig starken Gewichtsverlust oder extremes Untergewicht bewertet werden können. Weiters sollen die medizinischen Probleme, die auf ungesunden Abnehm-Praktiken beruhen, identifiziert und Vorschläge für praktische Maßnahmen erarbeitet werden. (APA)