"Schnell, unkompliziert und kostengünstig" kann seit heuer mittels SMS für das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) gespendet werden. Besonders bei unvorhersehbaren Ereignissen und Katastrophen sei dies ein ausgesprochen wirkungsvolles Instrument, sagte der stellvertretende ÖRK-Generalsekretär Werner Kerschbaum am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien. Zielgruppe sind in erster Linie junge Leute.
Durchschnittsalter 50
Das Durchschnittsalter des heimischen Rot-Kreuz-Spenders liegt jenseits der 50, erläuterte Kerschbaum. Gerade seine NGO - die landesweit größte - profitiere von der neuen Form des modernes Fundraising. Acht der zehn größten österreichischen Spendenorganisationen bieten derzeit die SMS-Spendenlösung an, sagte Markus Buchner, Geschäftsführer des Telekommunikationsunternehmens atms, das sich um die technische Abwicklung kümmert. Begonnen hat das Projekt, das in erster Linie für spontane, kleinere Beiträge gedacht ist, bereits im Jahr 2008 mit "Ärzte ohne Grenzen". Beim Erdbeben in Haiti im Jänner waren bereits knappe zwei Stunden nach dem ÖRK-Spendenaufruf erste Beträge per SMS eingegangen.
Dem ÖRK kommt in Sachen Spendengenerierung der Bekanntheitsgrad von rund 70 Prozent zugute: "Wahrscheinlich kennen mehr Leute das Rote Kreuz als den Bundeskanzler", scherzte Kerschbaum. Seine Organisation genieße großes Vertrauen und hohe Sympathiewerte, was ihr auch im "Wettbewerb" mit bundesweit etwa 1.000 um Spenden konkurrierenden NGOs nützt.
"Ja"
Und so funktioniert die gute Tat für das Rote Kreuz am Handy: Man schickt einfach eine SMS mit der Angabe des Spendenbetrages (der zwischen einem und 70 Euro liegen kann) an die Nummer 0664-660-0020. Auf die Bestätigungs-Mitteilung muss dann nur mehr mit "Ja" geantwortet werden. Die Abbuchung erfolgt via Telefonrechnung, die dann sozusagen auch als Beleg für die Steuer dient.
Laut atms-Geschäftsführer Buchner hat die Spendengenerierung per Handy-Kurznachricht vor allem auch deshalb Zukunft, weil der "verrückte" heimische Mobilfunk-Markt bei einem Jahresumsatz von rund 3,3 Milliarden Euro im Jahr 2009 und einer Penetrationsrate von mehr als 145 Prozent "fast unbegrenzt" wächst. Aufgrund des Wettbewerbs zwar nicht bezüglich des Umsatzes, aber der Nutzung.
Durchschnittlich gibt jeder ÖRK-Spender übrigens 17 Euro - auch via SMS, was ihn angesichts des jugendlichen Alters überrascht, meinte Kerschbaum. (APA)