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Gerade mal 17 Jahre ist er alt, und schon wird ihm eine glorreiche Zukunft als Filmregisseur attestiert: Im Rahmen eines Schulprojekts hat Joshua Beattie aus dem australischen Brisbane mit Hilfe seiner Freunde den berührenden Kurzfilm "To Claire; from Sonny" gedreht – und der wurde prompt zum YouTube-Erfolg. Mehr als 400.000 Klicks hat das Video bereits, Tendenz steigend. Denn spätestens seit Beatties Interview mit dem "Spiegel", das heute online erschien, werden immer mehr Menschen auf das Regietalent aufmerksam. Im knapp siebenminütigen Film wendet sich der Protagonist Sonny mit einem aus dem Off gesprochenen Brief an seine große Liebe, um auf diesem Weg über sie hinwegzukommen.

"Alle sagen immer: 'Es gibt noch viele Fische im Meer.' Aber ich fühle mich wie ein Fisch in einem Eimer", sagt der junge Sonny und spricht dabei so vielen anderen jungen Verliebten aus der Seele. Beattie hat nicht nur Regie geführt und das Drehbuch geschrieben, sondern auch die Musik selbst beigesteuert. Wie er dem "Spiegel" erzählte, wurde das Musikstück am Anfang des Videos vom Schulchor seiner kleinen Schwester eingesungen; die Ballade am Ende hat er mit Freunden aufgenommen. Autobiografisch ist der Film, der nach wenigen Minuten eine tragische Wendung nimmt, jedoch nicht. "Mein Ziel war es, Liebe auf realistische Weise zu zeigen, nicht als Zauberei."

Stipendium

Ohne jegliche professionelle Hilfe kreierte Beattie gemeinsam mit ein paar Freunden den beeindruckenden Film, der ihm bei einem Kurzfilmfestival für Schüler auch ein Stipendium im Wert von 58.000 Euro für eine private Filmhochschule in Queensland einbrachte. Was als Projekt in der zwölften Klasse seiner High School anfing, bringt dem 17-Jährigen nun internationale Aufmerksamkeit. Seine Lehrer hatten ihn angehalten, das Video nicht ins Internet zu stellen, da er es nun nicht mehr bei Festivals einreichen könne. Für Beattie sei es aber viel wichtiger, "dass viele Leute im Internet darauf stoßen". "Wenn der Kurzfilm ihnen gefällt", so der Schüler, "dann ist das viel mehr wert, als wenn er in einer Schublade liegt und vielleicht irgendeinen glitzernden Preis gewinnt." (APA)

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