István Sofron

Foto: Johann Pittner

Žiga Pance

Foto: Johann Pittner

Rok Tičar

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1. István Sofron (Fehérvár AV19)
Bei 25 Scorerpunkten hält Fehérvárs Stürmer aktuell, damit hat er bereits nach 22 Runden seinen Karriererekord aus dem Vorjahr eingestellt. Gemeinsam mit den deutlich erfahreneren Balázs Ladányi (34) und Márton Vas (30) bildet der 22jährige die gefährlichste Angriffsformation des ungarischen EBEL-Vertreters: Ganze 53,7% aller Stürmerpunkte Fehérvárs gehen auf das Konto dieser Linie.
Beide Mitspieler verstehen es, den schnellen Sofron gut in Szene zu setzen, sodass er trotz einer acht Spiele andauernden Torflaute in der zweiten Oktoberhälfte bereits bei 14 Treffern hält. Damit führt Sofron gemeinsam mit dem zuletzt stark aufspielenden Altstar Krisztián Palkovics die interne Torschützenliste beim ungarischen Meister an. Auch die defensiven Aufgaben vernachlässigt die Paradelinie nicht, Sofron ist der einzige Stammspieler im Kader Székesfehérvárs, der noch bei keinem einzigen Game Winning Goal des jeweiligen Gegners am Feld stand.
Waren es in den letzten Jahren vornehmlich ältere einheimische Spieler, die Székesfehérvárs Spiel den Stempel aufdrückten, so ist es in der heurigen Saison mit István Sofron erstmals ein junger Crack, der den Großteil seiner Karriere noch vor sich hat. Gelingt es ihm, seine Leistungsentwicklung ähnlich fortzusetzen, wird er mittelfristig für den Verein kaum zu halten sein und damit zum ersten in der EBEL „produzierten" ungarischen Exportspieler für eine stärkere europäische Liga avancieren.


2. Dominique Heinrich (EC Salzburg)

Der 20jährige Wiener führte im Vorjahr Österreichs U20-Team als Kapitän in die lehrreichen Spiele bei den „World Juniors" und gefiel als „Hirn" der so starken und allseits gelobten ersten Linie der rot-weiß-roten Mannschaft mit Konstantin Komarek und Andreas Kristler. Ein knappes Jahr später hat Heinrich eine von seinem Vereinscoach Pierre Pagé verordnete Metamorphose zum Verteidiger hinter sich.
Diese angesichts von Dominique Heinrichs geringer Körpergröße von lediglich 174 Zentimetern als sehr mutig einzustufende Entscheidung hat sich in jeder Hinsicht bezahlt gemacht. Er profitiert von seiner guten Übersicht und wurde zuletzt von Woche zu Woche sicherer und zuverlässiger in seiner neuen Rolle. Ob es körperlich auch auf Senioren-WM-Level reichen wird, bleibt abzuwarten, schreitet Heinrichs Entwicklung jedoch im Stile der ersten Monate der laufenden Saison voran, kann er im ohnehin von chronischem Mangel an adäquaten Abwehrspielern gekennzeichneten A-Nationalteam zu einer unverzichtbaren Option werden. Vorerst sieht ihn Teamchef Gilligan - wie der Telenor Cup vor zwei Wochen gezeigt hat - allerdings noch eher als Stürmer.


3. Žiga Pance (Olimpija Ljubljana)
Der mit 21 Jahren jüngste Kapitän der Liga hat bereits im Vorjahr eine enorme Leistungssteigerung hingelegt und war hinter den in Wien spielenden Rodman-Brüdern drittbester slowenischer Scorer in der EBEL. Die neue Verantwortung, seinen Stammverein Olimpija als Kapitän zu führen, hat Pance weiter beflügelt, nach 22 Runden hält er bereits bei 19 Punkten. Mit elf Saisontoren führt er die klubinterne Schützenliste gemeinsam mit dem Powerplay-Spezialisten Petr Šachl und dem mittlerweile gesperrten Andrej Hebar an.
Olimpijas Höhenflug der letzten Wochen mit fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen ist eng mit Žiga Pance verknüpft, der in allen sechs Partien gepunktet hat. Auch in den entscheidenden Situationen drückt sich die fixe Größe im slowenischen Nationalteam nicht vor seiner Verantwortung: Bei der Hälfte von Olimpijas bisher zehn Game Winning Goals stand er am Eis. Bei den „Drachen" ist man sich der Bedeutung des 21jährigen für den Klub bewusst: Der mit ihm im Sommer abgeschlossene Drei-Jahres-Vertrag dokumentiert, dass man in Ljubljana die Mannschaft der Zukunft um ihn herum aufbauen möchte.


4. René Swette (Klagenfurter AC)
Zwei EBEL-Jahre mit respektablen 58 Einsätzen hatte der 22jährige zu Saisonbeginn bereits hinter sich, vielfach stellte er dabei sein großes Talent unter Beweis. Dass René Swette dennoch auf die „Aufsteiger des Jahres"-Liste kommt, dokumentiert, wie groß seine neuerliche Leistungssteigerung in dieser Saison ausgefallen ist.
Kaum ein Goalie in der Liga strahlt derartige Sicherheit aus wie der gebürtige Lustenauer, der mit starker Beinarbeit und - trotz geringen Alters - großer Abgebrühtheit überzeugt. Hinter einer Abwehr, die sicherlich nicht die beste der Liga ist, stellte Swette bei seinen bisherigen neun Saisoneinsätzen die etatmäßige Nummer eins des überlegenen Tabellenführers, Andy Chiodo, in den Schatten. Besonders augenscheinlich wurde dies erneut vergangenen Freitag beim Auswärtsspiel in Székesfehérvár, wo er beim Stand von 0:2 eingewechselt wurde und in weiterer Folge ohne Gegentor blieb. Mit Ausnahme der Niederlage in Linz am vierten Spieltag hat der KAC mit René Swette im Tor noch kein Spiel verloren, seine GAA von 2,01 und eine Save Percentage von 93,8% entsprechen mit deutlichem Abstand der Ligaspitze.
Einziges Fragezeichen: Wie stark sind seine Nerven in wirklich entscheidenden Spielen der Post Season? Die Gelegenheit, dies zu beantworten, hatte Swette in zwei Jahren beim KAC noch nicht - spielt er so weiter, wird es aber heuer im Frühjahr soweit sein.

5. Rok Tičar (HK Jesenice)
Vom Szenemagazin thefanblog.at bereits im Vorjahr wenig überraschend zum „Rookie of the Year" ernannt, avancierte Rok Tičar in der laufenden Saison endgültig zum dominanten Spieler im jungen Team des HK Jesenice. Umfassendes und sehr intensives Sommertraining abseits des Eises haben dem 21jährigen die nötige körperliche Durchschlagskraft verliehen, in Kombination mit seiner ausgesprochen feinen Stock- und Eislauftechnik gibt Tičar ein offensives Komplettpaket ab, an das ligaweit kein Spieler seines Jahrgangs herankommt.
Seine individuelle Klasse bewies er in der laufenden Saison sowohl als Leithammel der jungen und dynamischen Linie mit Jeglič und Sabolič als auch in den letzten sieben Runden als Center zwischen den Legionären Dahlman und Lysak. Tičar hat in 18 der 19 Spiele, in denen Jesenice ein Tor erzielte, Scorerpunkte gesammelt und hält sich trotz der Krise seines Teams in der Spitzengruppe der EBEL-Punkteliste.
Bereits in der zweiten Woche der Saison hat er bei den Stahlstädtern einen Vertrag fürs nächste Jahr unterschrieben, ob er für den in seinen finanziellen Möglichkeiten eher beschränkten HK Jesenice aber über den Sommer hinaus zu halten sein wird, ist fraglich. Angebote aus Skandinavien wird es im Frühjahr zuhauf geben, auch wenn ihn sein Klub für die Rolle des „Franchise Players" vorgesehen hat.

Im Blickfeld: Florian Mühlstein, Klemen Pretnar, Christof Martinz, Lorenz Hirn