Vincent Callebaut Architectures: "Hydrogenase Algae Farm" (Shanghai 2010)

Foto: Künstlerhaus / Vincent Callebaut Architectures

Wien - Die Ausstellung "(re)designing nature" im Wiener Künstlerhaus widmet sich dem Bezug zwischen urbanem Leben und der Natur als Ressource für architektonisches Design. Für Susanne Witzgall, die gemeinsam mit Iris Meder und Florian Matzner die Ausstellung kuratiert hat, liegt der Fokus der 30 internationalen Projekte auf einer "zukunftsweisenden Gestaltung von Natur im urbanen Raum", und beinhalte Konzepte, "die sich aktuellen Herausforderungen unserer Zeit, wie Klimawandel oder Artenschutz, stellen".

Aus architektonischer Sicht gebe es in der mit "Aktuelle Positionen der Naturgestaltung in Kunst und Landschaftsarchitektur" untertitelten Ausstellung "drei zentrale Strategien", so Witzgall bei der Presseführung am Donnerstag vor der abendlichen Eröffnung: die Neugestaltung städtischer Problemzonen, partizipatorische Projekte sowie symbiotische Konzepte im Naturdesign.

Die Ausstellung sollte sich ursprünglich mit Landschaftsarchitektur in Österreich beschäftigen. Schließlich wurden aber Landschaftskonzeptionen mit Architektur und bildender Kunst vereint, da man, so Kokuratorin Iris Meder , "nicht nur Renderings an die Wand hängen" wollte. Entstanden ist eine Gegenüberstellung aus Entwürfen, Skizzen oder Modellen und künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Thema.

Wie Natur in den urbanen Raum wieder eingegliedert werden kann, veranschaulichen etwa die Transformierung einer stillgelegten Berliner Tankstelle in einen Garten, die Begrünung von ehemaligen Mülldeponien in Hamburg oder Tel Aviv sowie Hochgärten in New York, die mittels Fotos und Entwürfen veranschaulicht werden. Weiters zu sehen sind Kurzfilme über einen Therapiegarten oder ein Selbsthilfeprojekt in Bangladesch, ein Video-Diptychon von Bert Theis verschränkt sowohl visuell wie akustisch Natur und Stadt.

"Es war bei diesem Konzept nicht ganz einfach, keinen Bereich dominieren zu lassen", verweist Meder auf die Verknüpfung von dokumentarischer Aufarbeitung einerseits und künstlerischer Auseinandersetzung andererseits. Es gehe vor allem auch um ein Hinterfragen der "herkömmlichen Begriffe von Ästhetik". Künstlerhausdirektor Peter Bogner freute sich über die "unkonventionelle Herangehensweise", die zeige, "wie man Kunst und Architektur sowie Themen, die höchst brisant sind, darstellen kann". (APA)