Bild nicht mehr verfügbar.

Dinko Jukic in Bronze.

Foto: APA/EPA

Eindhoven - Österreichs Schwimer werden bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Eindhoven nicht wie 1999 in Lissabon und 2006 in Helsinki ohne Medaille bleiben. Der Wiener Dinko Jukic holte am Donnerstag in der ersten Finalsession der Titelkämpfe in 1:54,93 Minuten Bronze über 200 m Lagen, es ist sein insgesamt achter Podestplatz auf EM- und WM-Ebene. David Brandl wurde im Finale über 400 m Kraul Fünfter, Hunor Mate und Martin Spitzer zogen in die 100-m-Endläufe über Brust bzw. Delfin ein.

Jukic hatte sich einen derartigen Beginn erhofft, doch es war harte Arbeit. Zu Beginn der zweiten Hälfte des Rennens war er aus den Medaillenrängen gefallen, ließ auf den letzten 25 m jedoch noch den Spanier Alan Cabello Forns um 13/100 hinter sich. "Ich habe, wie mit Papa ausgemacht, auf der letzten Länge nur zweimal geatmet", verriet der 21-Jährige die mit Trainervater Zeljko ausgeklügelte Taktik. "Dadurch habe ich an Geschwindigkeit gewonnen."

Beim Anschlag wäre dem OSV-Ass buchstäblich fast die Puste ausgegangen. "Aber es war ein Super-Rennen und ich freue mich, dass die Hundertstel diesmal für mich gereicht haben. Ich wollte unter 1:55 bleiben, das habe ich geschafft. Jetzt bin ich wieder dabei." Im August bei den Langbahn-Europameisterschaften in Budapest war der Student leer ausgegangen. Der Deutsche Markus Deibler holte in 1:53,25 vor Vytautas Janusaitis Gold, der Litauer schlug in 1:54,07 an.

Auf Kurzbahn-EM-Ebene hat Jukic nun auf allen seinen drei Hauptstrecken zugeschlagen. 2008 hatte er Gold über 400 m Lagen, 2008 und 2009 Silber und Bronze über 200 m Delfin geholt. Nach dem Endlauf entschied er sich für ein Antreten am Freitag über 400 m Lagen, sein Hauptaugenmerk gilt aber den für Samstag angesetzten 200 m Delfin. Zum EM-Ausklang ist Jukic am Sonntag auch über 200 m Kraul genannt.

Brandl hatte im Vorlauf mit Rang zwei aufgetrumpft, musste in der Entscheidung den späteren deutschen Europameister Paul Biedermann und den Italiener Federico Colbertaldo wie erwartet ziehen lassen. Auf den drittplatzierten Russen Alexander Selin fehlten ihm mit seinen 3:44,33 Minuten letztlich aber nur 63/100. "Mehr ist nicht gegangen", verriet der 23-Jährige. "Ich war an meinen Grenzen, bin sehr zufrieden." Es ist der bisher größte Erfolg des Kraulstaffel-EM-Dritten von 2008 in einem Einzelrennen.

Spitzer erreichte erstmals einen großen Endlauf, des öfteren ist er schon knapp gescheitert. In 51,96 drückte der Steirer seine erst im Vorlauf fixierte Bestmarke um 42/100, was zu Semifinalrang sieben reichte. "Die zweite Hälfte des Rennens war um 4/10 schneller als im Vorlauf, das ist gut", meinte der Grazer erfreut. "Aber trotzdem ich komme momentan über die 100 nicht so ins Schwimmen, mir fehlt irgendwie der Punch. Auch die Phase Start-Übergang hat nicht gepasst."

Der 25-Jährige hat für den für Freitag angesetzten Endlauf also durchaus noch Potenzial. Das WM-Limit hat Spitzer mit seiner Semifinalzeit freilich nun geknackt, er wird auch fix Mitte Dezember in den Emiraten antreten. Nicht so Mate, doch schaffte der 27-Jährige mit Rang sechs in 58,90 einen souveränen Finaleinzug. "Die Wenden haben nicht so gepasst, aber die Zeit ist okay", sagte der SVS-Athlet. Im Vorjahr war er im EM-Finale über 200 m Brust Siebenter geworden.

Abermals äußerst erfreulich schlugen sich die EM-Debütantinnen Caroline Reitshammer und Christina Strigl im Brustsprint. Die 19-jährige Tirolerin Reitshammer bestätigte im Semifinale in 31,39 Sekunden ihre Vorlaufzeit und blieb nur 9/100 über den Finalrängen. Vor den Titelkämpfen war überhaupt nicht mit einer Endlauf-Chance zu rechnen gewesen. Die 16-jährige Oberösterreicherin Strigl blieb als Elfte nur 7/100 hinter ihrer Teamkollegin.

Beide haben damit die WM-Norm unterboten, aber nur Reitshammer wird auch in das Flugzeug nach Asien steigen. Strigl wird wie ihr Trainingskollege Brandl unter Coach Marco Wolf bereits für die Langbahn-Saison arbeiten. "Das Limit ist aber eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit", verdeutlichte der Coach. Strigl zu ihrem Rennen: "Ich wollte es diesmal wissen." Und Reitshammer war nicht einmal optimal unterwegs gewesen. "Die Wende war nicht gut. Aber die Nervosität war schon weniger als im Vorlauf." (APA)