Wien/Linz - Die im Sommer in den Kosovo ausgereiste Familie Zogaj ist am Mittwoch nach Österreich zurückgekehrt. Kurz nach 14.00 Uhr kamen Mutter Nurie Zogaj und ihre drei Kinder Albona, Albin  und Arigona am Flughafen in Wien-Schwechat an, wie die Volkshilfe Oberösterreich kurz nach der Landung mitteilte.

Die Familie wird abgeschirmt und will laut dem Sprecher der Volkshilfe, Walter Deil, keinen Medienkontakt: "Sie bittet ausdrücklich darum, in Ruhe gelassen zu werden." Die Zogajs würden vorübergehend bei Freunden unterkommen - wo, wollte er nicht sagen. Die Reise hätten sie selbst bezahlt. Deil kündigte für  Donnerstag eine Pressekonferenz in Linz an. Ob Mitglieder der Familie Zogaj daran teilnehmen werden, stehe noch nicht fest.

Rückblick

Die Zogajs hatten sich während des Jahre dauernden Asylverfahrens in Frankenburg (Bezirk Vöcklabruck) in Oberösterreich integriert. Ende September 2007 wurde die Familie abgeschoben - mit Ausnahme von Arigona, die vorübergehend untertauchte, und ihrer Mutter. Nach ihrem Wiederauftauchen war dem damals 15-jährigen Mädchen, Nurie Zogaj und den zwei später wieder nach Österreich zurückgekommenen minderjährigen Geschwistern der Aufenthalt bis zum heurigen Schulschluss gestattet worden.

Um einer Abschiebung zu entgehen, reiste die Familie am 15. Juli freiwillig aus. Von Pristina aus beantragten die Zogajs Visa. Anfang der Woche wurden diese von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck genehmigt. Die Mutter darf vorerst auf sechs Monate befristet wieder an ihrem angestammten Platz in einem Geflügelzuchtbetrieb arbeiten, die Kinder erhalten Schülervisa.

Als Bürgen fungieren Alfons Haider, Pfarrer Josef Friedl und eine weitere Person, die öffentlich nicht genannt werden will. 

Kritik von FPÖ und BZÖ

Kritik kam umgehend von FPÖ und BZÖ. Der freiheitliche Parteiobmann erklärte, die Rückkehr der Familie sei "wirklich kein Grund zur Freude". BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner meinte per Aussendung, mit der Rückkehr legalisiere Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) den "Asylbetrug in Österreich". Die Grüne Menschenrechtssprecherin Alev Korun begrüßte die Zogajs dagegen freudig: "Herzlich Willkommen daheim." (APA)