Linz - Bereits jetzt arbeiten mehr als 40 Prozent der über 50-Jährigen trotz Krankheit. Dies habe oft schwerwiegende Folgen, kritisiert die Arbeiterkammer Oberösterreich in einer Aussendung. Die Arbeiterkammer fordert nun, die Arbeitsbedingungen so zu verbessern, dass die Menschen lange und gesund am Arbeitsleben teilnehmen können.

Ältere sind seltener krank

Ältere Arbeitnehmer seien seltener krank, allerdings dauern die Krankenstände länger. Arbeiten trotz Krankheit habe oft schwerwiegende Folgen: 44 Prozent seien dadurch länger krank, 45 Prozent fühlten sich matt und abgeschlagen und 31 Prozent hatten in der Folge stärkere gesundheitliche Probleme.

Die Pro-Kopf-Zahl der Krankenstandstage infolge von psychischen Leiden liege bei Arbeitslosen achtmal höher als bei Beschäftigten, zitiert die AK aus dem Fehlzeitenreport 2009. Krankheit mache also arbeitslos und Arbeitslosigkeit mache krank. 74 Prozent aller über 50-Jährigen Arbeitslosen schätzen ihre Arbeitsmarktchancen als sehr schlecht ein. "Hier braucht es Perspektiven und keine Drohungen", fordert die AK-OÖ.

Gesunde Teilnahme am Arbeitsleben

Statt das Engagement der älteren Kollegen zu schätzen, fordern laut AK-OÖ Vertreter der Wirtschaft eine Reduktion der Krankenstandstage um 20 Prozent und gleichzeitig Einschnitte bei den Leistungen der Arbeitslosenversicherung. "Solche Ankündigungen machen Angst und verunsichern", warnt die AK. Sie fordert stattdessen die Arbeitsbedingungen so zu verbessern, dass die Menschen lange und gesund am Arbeitsleben teilnehmen können bzw. ausreichend Zeit bekommen, wieder gesund zu werden. Die Forderungen: Keine Kündigung bei Krankenstand, keine Einschränkung beim Krankengeld, bessere Existenzsicherung bei Arbeitslosigkeit und keine Anhebung des Pensionsalters. (APA)