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Der Wiental-Radweg ist nun auch im Winter befahrbar.

Foto: APA/AXIS

"Schon herrlich so eine Regierungsbeteiligung", schreibt Christoph Chorherr von den Wiener Grünen auf seinem Blog. Eine wichtige Forderung des grünen Verkehrssprechers ist nun Realität geworden. Zwar wurde der Wiental-Radweg schon im Oktober eröffnet, doch gab es einen Haken am Projekt: eine rigorose Wintersperre. "Es kann nicht sein, dass ein so teures Projekt für den Radverkehr in Wien, so lange gesperrt ist", sagt Chorherr. Dass es die Sperre nicht mehr gibt, bezeichnet er als "Erfolg".

Allerdings gelten weiterhin kleine Einschränkungen. So bleibt der Weg unbenützbar, wenn Schnee und Eis liegen. Das seien aber laut Chorherr nur ein paar Tage im Jahr und er verstehe das. Auch bei Hochwassergefahr bleibt die Strecke unpassierbar. Und: Bei Dunkelheit werden die Türen mit Schnappschloss geschlossen. Das Schloss soll dazu dienen, dass Radfahrer, die sich dann noch auf der Strecke befinden, diese auch wieder verlassen können. Aber ein Schnappschloss lässt sich auch von außen öffnen. Dazu Chorherr: "Es lebe die Eigenverantwortung."

"Radfahr-Obama"

Über eine Verlängerung des "Highways" ins Zentrum der Stadt, will der Verkehrssprecher aber noch nicht sprechen. Das Budget sei "eng bemessen" und es gelte, "in nächster Zeit Prioritäten zu setzen". Diese Aufgabe soll dann ein so genannter Radfahrbeauftragter übernehmen, der bald bestimmt werden soll, intern auch als "Radfahr-Obama" bezeichnet. Dieser soll als Schnittstelle zwischen dem Magistrat und der Öffentlichkeit agieren und die Radfahrer Wiens vor allem über Onlinemedien ansprechen und von ihnen Feedback und Anregungen erhalten. Ein bisschen Zukunftsmusik lässt Chorherr auch noch erklingen: So soll es ein App für Smartphones geben, das anzeigt, wann der "Rad-Highway" passierbar ist. (bbl, derStandard.at, 19.11.2010)