Brüssel - Die europäische digitale Bibliothek Europeana umfasst derzeit bereits 14 Millionen digitalisierte Bücher, Landkarten, Fotos, Gemälde, Filme und Musikstücke. 2008 hatte die Europeana mit zwei Millionen Objekten begonnen, für heuer waren zehn Millionen angepeilt. Die EU-Kommissarin für Digitale Agenda, Neelie Kroes, trat am Donnerstag in Brüssel für eine Beschleunigung des Prozesses ein, um Europas Kulturerbe online im Internet verfügbar zu machen.

Kroes zeigte sich erfreut, dass alle EU-Länder zu Europeana beigesteuert haben, wenngleich die Beiträge noch "unausgewogen" seien. Unter den 27 EU-Staaten hat Frankreich mit 17,98 Prozent den stärksten Anteil an den 14 Millionen Objekten. Deutschland (17,10) folgt vor Schweden (9,69). Österreich liegt mit mit 0,32 Prozent an 14. Stelle. Schlusslichter sind Zypern und Malta mit je 0,01 Prozent.

Neuzugänge

Zu den heuer neu hinzugekommenen Werken gehören ein bulgarisches Pergamentmanuskript aus dem Jahr 1221, das die Entwicklung der bulgarischen Sprache beinhaltet, und der "Catechismusa prasty szadei", das erste litauische Buch, das 1547 veröffentlicht wurde. Außerdem sind eine Abschrift von 1588 der "Techne retorikes" von Aristoteles in Griechisch und Latein ebenso zu finden wie ein Gemälde des niederländischen Malers Jan Steen aus dem 17. Jahrhundert.

Europeana ist ein kooperatives Unternehmen der Kultureinrichtungen Europas. Mehr als 1.500 Kultureinrichtungen aus ganz Europa steuern dazu digitalisiertes Material bei. Das Europeana-Büro befindet sich in der Nationalbibliothek Niederlande in Den Haag. Die digitale Bibliothek wird von der "Europeana Foundation" betrieben und zu 80 Prozent von der EU finanziert. (red/APA)