Wien - Die Münze Österreich AG, eine 100-Prozent-Tochter der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), wird nach dem Ausscheiden des Generaldirektors Dipl. Ing. Kurt Meyer (62) derzeit interimistisch geführt. Dipl.-Ing. Johannes Miller (47) und Mag. Gerhard Starsich (50) führen bei der "Münze" vorübergehend die Geschäfte, über den neuen Vorstandsvorsitzenden soll 2011 nach einer Ausschreibung entschieden werden.

Meyer war seit 2008 Generaldirektor der Münze. Die OeNB bestätigte am Donnerstag das Ausscheiden Meyers "aus gesundheitlichen Gründen", das Nachrichtenmagazin "Format" spricht in seiner neuen Ausgabe von einer Abberufung gemäß Paragraf 75 Abs. 4 Aktiengesetz.

Meyer, ein studierter Diplomingenieur für Maschinenbau, hat seit 1988 für die Nationalbank gearbeitet. Seit 1992 saß der gebürtige Bayer im Vorstand der Münze Österreich, seit 2008 als Vorstandschef. Diese Funktion übte er laut Firmen-Compass bis 26. Oktober aus. Einen Namen machte sich Meyer als Sanierer der in wirtschaftliche Probleme geratenen Oesterreichischen Banknoten- und Sicherheitsdruckerei (OeBS), deren Geschäfte er von November 2004 bis August 2005 führte.

Die OeNB-Tochter Münze Österreich steigerte im Vorjahr mit 212 Mitarbeitern ihre Umsatzerlöse von 1,21 auf 1,78 Mrd. Euro und erzielte dabei einen Jahresüberschuss von 72,5 (60,3) Mio. Euro bzw. einen Bilanzgewinn von 82,8 (70,3) Mio. Euro.(APA)