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Was verstehen bekannte Gesicher Österreichs unter dem Begriff Luxus? derStandard.at hat nachgefragt, am häufigsten ist das Wort "Zeit" gefallen: Zeit für sich selbst, für Freunde, für einen Tag in der Natur. Was sonst noch gemacht wird, um sich mal etwas zu gönnen, lesen Sie in der folgenden Diashow.

Foto: APA/Martin Gerten

Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger hält sich kurz und bündig. Luxus, das sei für sie etwas, "das ich mir bei meinem Einkommen nur schwer leisten kann." Und was macht die Schriftstellerin, wenn sie sich einmal etwas Gutes tun möchte? "Ich gönne mir pausenlos etwas. Sich etwas gönnen ist für mich das Normale."

Foto: Lukas Beck

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Der Philosoph Konrad Paul Liessmann holt etwas weiter aus. Er bezeichnet schon seinen Beruf als Luxus. "Denn die Philosophie und die Beschäftigung mit ihr gilt doch als unnötig, überflüssig, praxisfern und ohne gesellschaftliche Relevanz. Gedankenspiele im Elfenbeinturm eben, graue Theorie, kühne Spekulation, etwas, das man tut, wenn man sonst schon alles getan hat.

Das Absurde dabei: Die Philosophie funktioniert wie alle anderen Wissenschaften auch, man leidet unter Bürokratie, Reformen und  Publikationsdruck und entwickelt ganz sonderbare Gelüste: Nicht materielle Dinge wie Autos oder Uhren sind deshalb für mich Luxus, sondern Zeit zum Denken, Zeit, über die ich selbst bestimmen kann. Und dies gehört mittlerweile wohl zu den seltensten und kostbarsten Dingen dieser Welt."

Foto: APA/Helmut Fohringer

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Was macht Liessmann, wenn er sich einmal etwas gönnen möchte? "Dann ziehe ich mich in eine alpine Region zurück, und fahre mit meinem Rennrad völlig zweckfrei und ohne Hintergedanken an Gesundheit oder Fitness durch die Landschaft, lasse meine Gedanken schweifen, unzensuriert und ohne Rücksicht auf diese oder jene Sachzwänge.

Oder ich liege an einem Strand in der Ägeis und lese Bücher, die ich einfach einmal lesen wollte - nicht, weil man sie lesen muss, nicht, weil ich darüber schreiben muss, sondern einfach, um einen Text zu genießen und danach wieder zu vergessen. Das ist vielleicht der wahre Luxus: Vergessen dürfen."

Foto: APA/Herbert Neubauer

Andreas Döllerer, Koch des Jahres 2010, betreibt mit seiner Familie ein Vier-Sterne-Hotel, ein Wirtshaus und ein Drei-Hauben-Restaurant im Salzburger Golling. Was ist für ihn Luxus? "Da gibt's nur eine Antwort - Zeit. Zeit mit meiner Familie zu verbringen und diese auch genießen zu können", sagt der Gastronom. "Wir nutzen die Zeit oft für einen Familienausflug ins nahegelegene Bluntautal. Die Kinder fahren Rad oder schmeißen Steine, meine Frau und ich machen Nordic Walking."

Foto: Andreas Döllerer

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Auch für Sängerin Christina Stürmer ist Zeit ein "absoluter Luxus": "Vor allem Zeit für mich selbst!" Das sei oft schwierig, wenn man viel unterwegs sei und Termine habe. "Somit ist Luxus für mich, wenn ich mal frei habe: Wenn ich keine Mails beantworten muss, nichts Geschäftliches zu tun habe, wenn ich mal ein Buch lesen kann oder im Garten sitzen und Kaffee trinken."

Foto: APA/EPA/Peter Klaunzer

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Für den Soziologen und Kulturanthropologen Roland Girtler ist das Wort Luxus fast nicht zu definieren. "In diesem Sinn ist Luxus für mich so viel wie Freude" sagt er und erzählt über seine Lieblingsbeschäftigung: Mit dem Fahrrad vom 7. Wiener Bezirk zum Donaukanal und diesen beziehungsweise der Donau entlang nach Klosterneuburg, von dort wiederum die Höhenstraße zum Kahlenberg. ....

Foto: APA/Roland Schlager

.... "Weiter geht es im Sattel meines Fahrrades zum Himmel, dort trinke ich einen Tee, und wieder zurück auf den Kahlenberg", sagt der "vagabundierende Kulturwissenschaftler", wie er sich selbst nennt. "Dann nach Nussdorf und wieder zum Donaukanal. Etwas Schöneres als diese Radtour - auch im Winter - gibt es kaum. Die Zeit dazu nehme ich mir zwei- oder dreimal in der Woche. Dieses Luxus leiste ich mir."

Foto: Roland Girtler

Der aus Vietnam stammende österreichische Designer Nhut La Hong (Bild rechts) bezeichnet es als seinen größten Luxus, sich mit seiner besten Freundin Erika (Bild links) zu treffen. "Das Schicksal hat es besonders gut gemeint mit mir, ich durfte vor zehn Jahren einen ganz besonderen Menschen kennenlernen. Uns verbindet eine ganz große Seelenverwandtschaft und Liebe."

Da beide beruflich viel unterwegs sind, versucht man sich so oft wie nur möglich unterwegs zu treffen. "Diese gemeinsame Zeit genießen wir dann beide sehr", so der Designer. Oft verbringe er auch Zeit mit Erika und ihrer Familie auf dem Land und genieße "die einfachen Dinge des Lebens, wie gemütlich beim Heurigen zu sitzen und Spaß zu haben." (derStandard.at, 22.11.2010)

Foto: Nhut La Hong