Wien - Nach Aufregung rund um eine angebliche Kindesentführung in Wien-Floridsdorf gab die Polizei am Mittwoch Entwarnung. In den umliegenden Schulen und Horten der Großfeldsiedlung sei kein Kind abgängig. Außerdem begannen die beiden Zeuginnen in den Einvernahmen ihre Angaben zu relativieren.

Junge Zeuginnen

Ein neun- und ein zehnjähriges Mädchen wollten in der Früh im Bereich Dopschstraße - Pastorstraße gesehen haben, wie ein sieben- bis achtjähriger Bub in ein weißes Auto gezerrt wurde. In ersten Meldungen hatte es gar geheißen, dass das Kind mit Zuckerln angelockt worden war und es sich bei dem Fahrzeug um einen weißen Kastenwagen mit dunklen Heckscheiben gehandelt habe. Das bestätigte sich im Laufe des Vormittags nicht.

Ihre Wahrnehmungen schilderten die beiden Kinder ihrer Direktorin in der Pastorstraße 29. Diese alarmierte die Polizei. 30 Beamte suchten nach dem angeblich verschwundenen Kind. Zunächst wurde in der Pastorstraße festgestellt, dass kein Schüler abgängig war, später kamen auch entsprechende Meldungen von den anderen Schulen und Horteinrichtungen.

Direktorin hatte gewarnt

Auch die Mädchen relativierten ihre Angaben bei den Einvernahmen: Es sei wohl schon so, dass sie etwas beobachtet hätten, meinte Polizeisprecherin Iris Seper. Aufgrund von Ereignissen in jüngerer Vergangenheit dürften die Kinder jedoch besonders sensibilisiert sein und das Gesehene falsch interpretiert haben. Vor wenigen Wochen hatte eine Direktorin in Simmering vor Männern gewarnt, die vor ihrer Schule versucht hätten, Kinder mit Süßigkeiten und jungen Tieren zu ködern.

Die Polizei hielt dennoch ihren Appell an Eltern aufrecht, sich unverzüglich an den Journaldienst des LKA Wien (01/31310 - 33800 DW) zu wenden, wenn sie ihr Kind vermissen. (APA)