Bild nicht mehr verfügbar.

Putschistenführer Charles Andrianasoavina im gibt ein Fernseh-interview

Foto: Reuters/Reuters TV

Antananarivo - Nach dem Putschversuch in Madagaskar scheint sich die Lage in der Nacht zum Donnerstag beruhigt zu haben. Über Zwischenfälle oder Kämpfe wurde zunächst nichts bekannt. Die Regierung von Präsident Andry Rajoelina hatte die rebellischen Offiziere schon am Mittwochabend zur Aufgabe aufgefordert. Am Abend wurde in der Hauptstadt Antananarivo von Schusswechseln berichtet.

Eine Gruppe von Offizieren hatte am Mittwoch, dem Tag des Referendums über eine neue Verfassung, auf einem Militärstützpunkt nahe dem internationalen Flughafen Ivato die Entmachtung der Übergangsregierung von Rajoelina verkündet. Oberst Charles Andrianasoavina kündigte an, am heutigen Donnerstag werde der Flughafen geschlossen und der Präsidentenpalast gestürmt.

Rajoelina, der im März 2009 selbst durch einen Putsch an die Macht gelangt war, hatte den Putschversuch für gescheitert erklärt. Die Situation sei "voll unter Kontrolle", sagte Ministerpräsident Camille Vital dem französischen Sender France 24.

Die Ergebnisse der Abstimmung über die Verfassung sollen erst in den kommenden Tagen bekannt werden. Ersten Schätzungen zufolge lag die Wahlbeteiligung bei 40 Prozent, obwohl die Opposition zu einem Boykott aufgerufen hatte. Erste Auszählungen signalisierten eine deutliche Mehrheit für die neue Verfassung. Wichtigste Änderung ist die Herabsetzung des Mindestalters der Präsidentschaftskandidaten von 40 auf 35 Jahre. Die Opposition glaubt, dass sich Rajoelina (36) mit dem Referendum lediglich die Macht im Land sichern will. Dieser hat bestritten, bei Präsidentschaftswahlen antreten zu wollen. (APA)