Wien - Die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) bleibt, wie berichtet, solo und fusioniert ihre 2005 erworbene Tochter Investkredit in die Bank. Der Zeitplan steht fest, am 10. Juli soll die Zusammenführung zur "ÖVAG+" (ÖVAG plus Investkredit) unter Dach und Fach sein, wie es in bankinternen Unterlagen heißt.

Das Konzept beinhaltet "Effizienz- und Entwicklungsprogramm", das der "Erzielung erhöhter Profitabilität, Hebung von Synergien und Vorbereitung der Abschichtung des Partizipationskapitals" dient. Zur Erinnerung: Die ÖVAG machte 2009 eine Mrd. Euro Verlust und nahm ebenso viel PS-Kapital vom Bund; 300 Mio. will sie 2011 zurückzahlen. Die Zinsen kann sie auch heuer (trotz erwartetem Gewinn von rund 100 Mio. Euro) nicht zahlen.

Der Fahrplan in Richtung neue Bank ist ambitioniert. Per 31. Dezember soll die Investkredit (gehört zum Bankenverband) in den Österreichischen Genossenschaftsverband wechseln. Verbunden damit ist ein neues Dienstrecht, das für alle (neuen) Mitarbeiter gilt. Am 20. Juni wird der Bankbetrieb der ÖVAG rechtlich auf die Investkredit abgespalten (technisch geht es umgekehrt), an dem Tag wird auch das Organigramm stehen. Firmenbucheintragung und technische Fusion sollen am 10. Juli stattfinden. Die "Effizienzmaßnahmen" wird der Vierer-Vorstand (Michael Mendel, Martin Fuchsbauer und Wolfgang Perdich unter Gerald Wenzel) am 2. Dezember beschließen, bis 31. Juli sollen sie umgesetzt sein. Die Synergien sollen bei 85 Mio. Euro im Jahr liegen.

Abseits des Technischen arbeiten Banker und Beratergruppe Neuwaldegg emsig an einer "gemeinsamen Unternehmenskultur", derzeit beklagt man intern nämlich noch eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft": Die ÖVAG habe der Investkredit "ihre Prozesse übergestülpt", ergab etwa eine Mitarbeiter-Befragung.

Der Plan: "Schaffung einer lustvollen Leistungskultur". Wie das laut "Mitarbeiter-Dialog" gehen wird: "Die Investkredit-Mitarbeiter integrieren sich in die ÖVAG und lassen etwas Wertvolles los! Die ÖVAG-Mitarbeiter öffnen Türen und heißen die Menschen Willkommen! ... Auch die ÖVAG wird sich ändern! Dazu braucht es positive gemeinsame Erfolge anhand konkreter Arbeit!" Vorbilder dafür gebe es, ganz oben: "Ihr Vorstand hat schon damit begonnen!" DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.11.2010)