Grafik: KDE-Look.org

Nicht mehr alle vier, sondern nur noch alle sechs Monate bringt der SuSE ein neues Paket des freien Betriebssystems Linux heraus. Weil die Open-Source-Gemeinde in der Zwischenzeit ausgesprochen fleißig war, sind in der SuSE 8.2 nahezu 1.000 neue Einzelprogramme hinzugekommen. Damit sind erstmals zwei DVDs nötig, um die Software auf den Datenträger zu packen.

Mehr als 3.200 Einzelpakete

Unterteilt in Gruppen wie Spiele, Software-Entwicklung, Dokumentation, Hardware, Datenbanken, Editoren, Netzwerk, Grafik-, Multimedia- und Office-Software, Wissenschaft und System-Werkzeuge hat der PC-Anwender die Qual der Wahl unter mehr als 3.200 Einzelpaketen. Darunter ist nahezu alles, was man am Computer erledigen will: vollständige Office-Pakete, E-Mail und Internet in einer besonders sicheren Umgebung, Software für die Einrichtung eines eigenen Netzwerks oder für den Aufbau eines Web-Servers, Programme für Video-Schnitt, Hard-Disk-Recording, Fernseh- und Radioempfang , CD- und DVD-Brenner, Editoren und Kompiler zum Programmieren, Strategiespiele, 3D-Shooter und skurrile Verrücktheiten wie eine Katze, die ständig dem Mauszeiger hinterher springt.

An Kosten für diese Fülle von Möglichkeiten fällt der Preis des SuSE-Pakets kaum ins Gewicht. Weit höher ist der Zeitaufwand, um sich alle diese Möglichkeiten zu erschließen. Dabei wird auch Linux von Jahr zu Jahr benutzerfreundlicher. Um die wichtigsten Standardaufgaben zu erledigen, benötigt man nicht mehr Kenntnisse als ein durchschnittlicher Windows-Nutzer. Wer tiefer in Linux und seine Anwendungen einsteigen will, hat einige Jahre damit zu tun - und gelangt auf dieser Reise zu einem technischen Kern, der Windows-Anwendern verschlossen bleibt.

MainActor gibt es jetzt auch Linux

Multimedia-Liebhaber werden jetzt mit einem umfangreichen Programm zur Videobearbeitung bedient: Den bisher für Windows entwickelten MainActor gibt es jetzt auch Linux. Für das Aufnehmen von Musik auf der Festplatte bietet sich das neue Werkzeug audacity an. Neu hinzugekommen ist auch das kommerzielle Texterkennungswerkzeug Kadmos, mit dem sich eingescannte Texte verarbeiten lassen.

Bei der grafischen Oberfläche lässt SuSE die Wahl zwischen dem standardmäßig eingerichteten KDE - inzwischen in der Version 3.1 mit neuer Ordnung in dem zuletzt etwas unübersichtlich gewordenen Start-Menü - und dem Gnome-Desktop. Hier hat die Version 2.2 unter anderem bei der Darstellung von Schriften hinzu gelernt.

Details verbessert

Ansonsten hat SuSE zahlreiche Details seines Linux-Pakets verbessert. So wurde das Konfigurationsprogramm YAST2 von SuSE weiter ausgebaut. Erfahrene SuSE-Nutzer müssen aufpassen: Wer nach dem Booten des Computers von der SuSE-CD aus Gewohnheit die Enter-Taste drückt, startet nicht den Installationsvorgang, sondern das bereits auf der Festplatte befindliche Betriebssystem.

"SuSEwatcher"

Auch wenn es das nächste SuSE-Update erst im Herbst gibt, kann das System stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden: Der neue "SuSEwatcher" informiert den Anwender, wenn Updates heruntergeladen werden können.

Der Preis

SuSE Linux 8.2 kostet in der Personal-Version mit drei CDs und 60 Tagen Installationssupport 49,90 Euro, die Professional-Ausgabe mit fünf CDs, 2 DVDs und 90 Tagen Installationssupport kostet 79,99 Euro. Das Professional Update ist für 49,99 Euro zu haben. (APA/AP)