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61 von der Europäischen Zentralbank befragte Experten haben ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr für den Euroraum kräftig angehoben.

Frankfurt - Die Wirtschaft im Euroraum wird sich nach Überzeugung europäischer Ökonomen schneller erholen als bisher angenommen. Die 61 von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Experten haben ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr im Vergleich zur Schätzung vom August um 0,5 Punkte auf 1,6 Prozent kräftig angehoben, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht der EZB. Inflationsgefahren sehen die Experten in den kommenden Jahren nicht, die Arbeitslosenquote in den 16 Euroländern werde nach 10,1 Prozent im laufenden Jahr auf 10,0 Prozent und 2012 auf 9,6 Prozent sinken.

Für 2011 korrigierten die Fachleute ihre frühere Erwartung für das Wachstum leicht auf 1,5 (1,4) Prozent nach oben. 2012 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum um 1,7 (1,6) Prozent zulegen. Im Krisenjahr 2009 war die Wirtschaft im Euroraum um 4,1 Prozent eingebrochen.

Preise bleiben stabil

Risiken für eine schlechtere Entwicklung sehen die Ökonomen in der Gefahr eines schwächeren Wachstums in den Vereinigten Staaten und einer Verlangsamung in den Schwellenländern. Andererseits könnte die Konjunkturerholung beschleunigt werden durch einen allgemeinen Stimmungsanstieg in der Wirtschaft, der zur Belebung der inländischen Nachfrage führt, schreiben die Volkswirte. Auch eine Erholung des Arbeitsmarktes und eine erfolgreiche Haushaltskonsolidierung in den Euroländern könnten die Wirtschaft demnach ankurbeln.

Trotz des niedrigen Leitzinses von aktuell 1,0 Prozent und der Politik des billigen Geldes der Notenbanken bleiben die Preise im Euroraum nach der Vorhersage stabil. Allerdings hoben die Experten ihre Prognose für die Inflationsrate im laufenden Jahr leicht von 1,4 auf 1,5 Prozent an. In den beiden Folgejahren erwarten sie Raten von 1,5 beziehungsweise 1,6 Prozent. Die EZB spricht bei einer Teuerungsrate von bis zu zwei Prozent von Preisstabilität. (APA)