Alexander Warzilek ist Geschäftsführer des neuen Presserats.

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Wien - Neun Jahre nach dem Abschied des Zeitungsverbandes aus dem Presserat hat Österreichs Printbranche nun auch offiziell wieder ein Selbstkontrollorgan. Geschäftsführer ist, wie DER STANDARD berichtete, der Jurist Alexander Warzilek.

Bereits drei Beschwerden hat das neue Gremium zu bearbeiten: Rechnungshofspräsident Josef Moser rief den Rat nach der Berichterstattung durch "Österreich" im Zusammenhang mit den mutmaßlichen Geheimkonten des verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider an. Eine weitere Beschwerde stammt vom BZÖ. Sie richtet sich gegen das Nachrichtenmagazin "Profil". Die Kleinpartei ist überzeugt, dass ein veröffentlichtes Dossier über angebliche Geldflüsse Saddam Husseins an Jörg Haider gefälscht sei. Ganz frisch eingelangt ist eine Beschwerde gegen "Die Presse". Ein Mediationsverfahren läuft, berichtet Warzilek auf Anfrage des STANDARD.

Warzilek (35) war Assistent an den Universitäten Graz und Luzern mit dem Thema Medien und Menschenrechte. Gemeinsam mit Universitätsprofessor Helmut Koziol gab er den rechtsvergleichenden Sammelband Persönlichkeitsschutz gegenüber Massenmedien heraus. Vor seiner Tätigkeit im Presserat war Warzilek bei der Finanzmarktaufsicht beschäftigt.

Zu erreichen ist das Kontrollorgan am Wiedner Gürtel 10, telefonisch unter 01/206 99-180 oder unter info@presserat.at. Die Homepage presserat.at  geht demnächst online. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 12.11.2010)