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Mehr als drei Millionen Gäste sollen dieses Jahr wieder den Christkindlmarkt am Rathausplatz besuchen. Etwa 500.000 davon kommen aus dem Ausland in die Bundeshauptstadt.

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Hermann Jank hilft seiner Tochter beim Dekorieren ihres Christkindl-Standes und weckt schon rein optisch die weihnachtliche Vorfreude.

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Die 20-jährige Stephanie (re) löst das Ex-Christkindl Viktoria ab.

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Eine Woche lang hat die Familie Jank am Vorbereiten und Aufbauen ihres Standes am Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz gearbeitet. Die Hütte steht, die Hauben, Schals und Handschuhe liegen bereit - der Vater der Standbesitzerin hat noch einen Tannenzweig an das Vordach geklammert. Ab Samstag, den 13.11., wird´s also wieder vorweihnachtlich, wenn der Wiener Adventzauber und Christkindlmarkt in voller Pracht erstrahlen.

Stadt Wien investiert eine Million Euro

Seit 1975 ist der Christkindlmarkt am Rathausplatz zu Hause, seit 1986 nennt sich die Veranstaltung "Adventzauber". Mehr als drei Millionen Menschen - darunter 500.000 aus dem Ausland - besuchen ihn pro Jahr. Insgesamt investiert die Stadt über die Wirtschaftsagendtur Wien etwas mehr als eine Million Euro in den Markt. Die Wiener Wirtschaftskammer (WKW) stelle zusätzlich 240.000 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung, erklärte Kammerpräsidentin Brigitte Jank bei einer Pressekonferenz.

"Im Durchschnitt gibt jeder Gast 18 Euro pro Besuch aus", sagt Jank und freut sich darüber, dass der Markt auch bei Jugendlichen gut ankommt. Demnach würden 90 Prozent der Wiener Jugend den Weihnachtsmarkt am Rathausplatz besuchen.

Zum 25-jährigen Jubiläum lockt der Markt mit Attraktionen, wie etwa dem größten Adventkranz der Stadt mit einem Durchmesser von 12 Metern, dem Adventsingen mit 80 Chören sowie einer musikgesteuerten Lichtershow im sogenannten "Zauberschloss".

Markt bringt hohe Nächtigungszahlen

Über eine Veränderung zur Geburtsstunde des Markt freut sich Akan Keskin, Landesgremialobmann des Markthandels, besonders: "Seit der ersten Veranstaltung 1985 sind die Nächtigungszahlen in Wien um 180 Prozent gestiegen". Auch im Vergleich zum Jahr 2005 gebe es um rund 19 Prozent mehr Nächtigungen während des Adventzaubers.

Für die Standler gab es heuer einen Nachlass: Aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Vorjahr müssen sie rund zehn Prozent weniger Miete zahlen, erzählte Keskin, der in seiner Funktion als Obmann des "Vereins zur Förderung des Marktgewerbes" Stände am Christkindlmarkt vergibt. Die Händler hätten signalisiert, dass das "vergangene Jahr nicht einfach war", begründete Keskin den Entschluss, einen Nachlass zu gewähren. Damit solle ein Signal gesetzt werden: "Wir haben uns gedacht, wir kommen ihnen entgegen."

Christkindl-Wahl

Das Programm für die Gäste ist umfangreich. Schon zur Tradition geworden ist das Wolkenpostamt, von wo aus Weihnachtsgrüße in alle Welt verschickt werden können.

Wichtiger Bestandteil ist auch die Wahl des Christkindls, zu dem am Mittwoch die Medizinstudentin Stephanie gekürt wurde. "Ich glaube, dass ich wortgewandt bin und ich mich gut in die Rolle des Christkindls hineinversetzen kann", meint die 20-Jährige mit einem, wie sie sagt,  "Lebkuchenpferd-Grinsen" im Gesicht.  Donnerstags bis Sonntags von 13. November bis 23. Dezember wird Stephanie jeweils von 16 bis 19 Uhr den Rathausplatz besuchen, Geschichten vorlesen und auf Wunsch für die Kinder singen.

Die Eröffnung des Wiener Adventzaubers beginnt am Samstag, den 13. November, mit der feierlichen Illuminierung des Weihnachtsbaumes, der dieses Jahr aus Oberösterreich kommt. Der Christkindlmarkt ist bis 24. Dezember 2010 täglich von 10 bis 21.30 Uhr, Freitag und Samstag bis 22 Uhr und am 24.12. bis 18 Uhr geöffnet. (dan/APA)