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Jeder zweite 17-Jährige in Österreich raucht täglich, sagt eine Untersuchung. Viele würden gerne ihren letzten Zug machen - meiden aber vorhandene Hilfsangebote

Foto: AP/Morenatti

Wien - Verpflichtende Teilnahme an Kursen über Nikotinentwöhnung, aber auch Gutscheine und Preise dafür. Damit könne man Jugendliche dazu bringen, den Zigarettenkonsum aufzugeben, sind die Verfasser einer europaweiten Studie, die am Montag in Wien präsentiert wurde, überzeugt. Das Problem sei, dass die Teenager zwar aufhören wollen, aber die vorhandenen Programme als bevormundend empfinden.

"Rauchstopp-Intervention"

Die Verfasser der österreichischen Länderversion des Access genannten Berichtes, Karl Bohrn und Sebastian Bohrn-Mena, betonen, dass es einer der wichtigsten Aspekte sei, den Nachwuchs nicht auf seine Rolle als Raucher zu reduzieren - und ihn nicht zum Ausrauchen zu zwingen. In Betrieben sei es allerdings durchaus eine Option, Lehrlinge bei Verletzung von Rauchverboten zur Teilnahme "an einer Rauchstoppintervention" zu verpflichten.

Laut Untersuchungen raucht in Österreich jeder vierte 15-Jährige täglich, bei den 17-Jährigen jeder Zweite. Wie viele Tote der Tabakkonsum jährlich fordert, ist schwerer zu klären. Während bei der Veranstaltung von rund 10.000 Toten die Rede war, spricht eine heuer veröffentlichte Studie zu den volkswirtschaftlichen Effekten des Rauchens von 8560 Personen, unter ihnen 151 Passivraucher. (moe, DER STANDARD Printausgabe, 9.11.2010)