"Junge Wienerin" heißt der "Junge Wiener" des Weinguts Christ in Jedlersdorf. Am 4. November wurden 6.000 Flaschen des Jungweins von den Lagen am Bisamberg abgefüllt, am 5. November etikettiert.

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Gut einen Monat lang reifen die Gemischter Satz-Trauben in den Tanks. Durch einen Schlauch gelangt die Junge Wienerin nach oben zur Abfüllanlage. In Christs Keller regiert die Gravitation: Traubenmaterial und Most werden mit Hilfe von Schwerkraft "transportiert". Fünf Klimazonen sorgen für ideale Reifebedingungen.

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Sechs Arbeitskräfte sind an der Abfüllung beteiligt. "Es dauert lange, bis alles justiert ist und alles funktioniert, weil mehrere Geräte zusammen arbeiten müssen", erklärt Weinbauer Rainer Christ.

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Der Wein rinnt durch eine Filteranlage, in der die Schwebstoffe zurückbleiben.

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Nach der Abfüllung werden die Zellulosefilter ausgetauscht.

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1.800 bis 2.000 Flaschen pro Stunde schafft die Abfüllanlage, 2011 soll sie gegen eine größere ausgetauscht werden.

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Für die Abfüllung werden hauptsächlich neue Flaschen verwendet, weil nur wenig Altglas zurückkommt. "Wir exportieren viel in andere Länder. So beziehen wir den Altglas-Bestand hauptsächlich aus unserer Heurigen-Ausschank."

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Rainer Christ: "Mir geht es darum, nur die Partien abzufüllen, die tatsächlich gebraucht werden. Weinen, die das ganze Jahr über lagern müssen, tut mehr Fassreife gut. Wenn sie länger in den Fässern reifen, ist ihre Entwicklung eine verlässliche."

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Kork oder Schraubverschluss? Die Weißweine sind bei Christ zu 80 Prozent verschraubt, die Rotweine zu 100 Prozent verkorkt. Der Chef steht hinter beiden Verschlüssen: "Obwohl der Schraubverschluss viele Vorteile hat, bin ich ein Korkfan. Er ist ein lange bewährter Teil der Weintradition. Beim Schraubverschluss liegt die Fehlerquote dagegen bei null. Es kann nicht mehr passieren, dass eine Flasche Wein, auf die man sich schon lange freut, korkt, oder dass der Kork zerbröselt."

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Nach der Abfüllung landet der Wein im Lager. Zwei bis drei Mal pro Woche wird ausgeliefert. Rund 30 Prozent der Weine gehen in andere Länder. Die am weitesten entfernten Destinationen sind die USA und Japan.

"Wir haben dieses Jahr quer durch alle Sorten eine Mini-Ernte", berichtet Rainer Christ. Zwischen 50 und 75 Prozent betrage der Verlust. "Weil der Rebstock seine ganze Energie in die wenigen Trauben steckt, ist die Qualität aber besonders hoch." In Preiserhöhungen von zwischen fünf und zehn Prozent werde sich der niedrige Ertrag niederschlagen, doch keiner seiner Weine soll deshalb in eine höhere Preiskategorie rutschen, betont der Winzer.

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Die Flaschen ruhen über Nacht, erst am folgenden Tag werden sie etikettiert. "Weil durch die Abfüllung ein Temperaturunterscheid zwischen Flasche und Inhalt besteht, schwitzt die Flasche und die Etiketten können sich ablösen", erklärt Christ.

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Vorsichtig werden die Etiketten angebracht. Mehr als 6.000 Flaschen Junge Wienerin zu produzieren, würde für den Winzer keinen Sinn machen, "da das Thema bei uns schon ausgereizt ist und wir gar nicht mehr verkaufen könnten."

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Natürlich brauche Wein seine Zeit zum Reifen und er selbst sitze auch nicht den ganzen Abend bei der Jungen Wienerin, "aber sie ist ein spannender Ausblick auf den neuen Jahrgang. Ein schöner, sympathischer, lustiger Wein, der sich auch bestens als Aperitif eignet", bringt es Rainer Christ auf den Punkt. (tin, derStandard.at, 09.11.2010)

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Weingut & Heuriger Christ
Amtsstraße 10-14
1210 Wien-Jedlersdorf
Tel.: +43 (01) 292 51 52
www.weingut-christ.at

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